Frau mit Mundspülung in der Hand schaut in den Spiegel
Dario – stock.adobe.com
Dario – stock.adobe.com
Coronavirus

Hilft Mundspülung gegen das Coronavirus?

Studien zeigen, dass Mundspülungen das Coronavirus schon im Rachen bekämpfen können, das Tragen einer FFP-2-Maske können sie jedoch keinesfalls ersetzen, sagt die Infektionsexpertin Gabriele Hartmann.

Durch das Gurgeln mit Mundspülungen sollen alle Coronaviren im Mund- und Rachenraum abgetötet werden. So oder so ähnlich lesen sich in sozialen Netzwerken immer wieder gut gemeinte Tipps zur Infektionsvorsorge.

Keimzahl lässt sich verringern

Hintergrund sind Studien, in denen medizinische Mundspülungen zur Vorbeugung einer Covid-19-Infektion untersucht worden sind. Von den untersuchten Mundspülungen stechen jene heraus, die den Krankheitserregern mit Alkohol sowie speziellen Chlor- und Jod-Verbindungen an den Kragen gehen. Das sind Substanzen, die bei Zahnärzten und in Spitälern schon seit Jahren als Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen. Sie gehen auch dem Coronavirus an den Kragen, sagt Gabriele Hartmann, Leiterin des Instituts für Infektions-Vorsorge am Landeskrankenhaus Feldkirch: „Das Coronavirus ist ein sehr empfindliches Virus. Somit ist es sehr leicht, die Keimzahl zu reduzieren, sei es auf Oberflächen oder im Rachen“, so Hartmann.

Infektionsexpertin bleibt skeptisch

Die Studien haben ergeben, dass nach 30 Sekunden Gurgeln zwischen 70 und 90 Pozent aller Coronaviren im Mund- und Rachenraum erledigt sind. Hartmann dämpft jedoch allzu große Erwartungen. Denn einige Viren schlüpfen trotzdem durch, weil sie die Mundspülung nicht erreicht oder weil sie in der Nasenschleimhaut festsitzen, sagt Hartmann. Außerdem sei unklar, wie lange diese Wirkung anhält.

Mehr als zwei-, dreimal am Tag soll man nicht mit diesen medizinischen Mund-Spülungen gurgeln, sonst kann man das Zahnfleisch schädigen oder andere Probleme bekommen. Die Infektionsexpertin bleibt daher eher skeptisch: Hin und wieder und vor allem in Verbindung mit einer FFP-2-Maske kann das Gurgeln aber durchaus sinnvoll sein, sagt Hartmann. Die Schutzmaske ersetzen können die Mundspülungen aber nicht.