Matratzenlager in einer Schutzhütte
ORF
ORF
Freizeit

Alpenvereinshütten fehlen Übernachtungen

Pandemiebedingt haben die sechs Hütten des Österreichischen Alpenvereins in Vorarlberg empfindlich weniger Umsatz gemacht, obwohl sie geöffnet waren. Wie es mit den Häusern heuer weitergeht, ist daher noch unklar. Für Investitionen in den Ausbau fehlt das Geld.

Wer gerne zwei oder mehr Tage am Stück durch Vorarlbergs Bergwelt wandern will, kann das problemlos tun: Es gibt ein gut ausgebautes Netz an Schutzhütten und Berggasthäusern. Doch diese sind durch die Coronavirus-Pandemie nun in finanzielle Bedrängnis geraten.

Weniger Übernachtungen

„Es hat vor allem weniger Übernachtungen gegeben“, sagt Andreas Schmidt, der Vorsitzende des Alpenvereins Vorarlberg. Viele hätten sich mit den auf Alpenvereinhütten üblichen Matratzenlagern nicht mehr wohl gefühlt. „Außerdem haben die Hüttenwirte wegen Corona nicht jeden Schlafplatz hergeben können, sondern mussten auch an Schönwetter-Wochenenden für eine eher lockere Belegung sorgen“, so Schmidt. Viel besser gegangen ist es bei den Tagesgästen – da hat es 2020 in etwa gleich viel gegeben wie im Jahr davor.

Förderungen helfen durch die Krise

Die deutlichen finanziellen Einbußen wolle man in den nächsten Jahren wieder aufzuholen, so Schmidt: „Aber natürlich fehlt jetzt Geld für Investitionen. Auf der anderen Seite ist es aber nicht so, dass der Alpenverein jetzt insgesamt gefährdet ist.“ Man bekomme auch Förderungen von der öffentlichen Hand – und komme sozusagen schon über die schwierigen Zeiten hinweg, so der Alpenvereinsvorsitzende.

Kein Geld für weitern Ausbau

Aber für Investitionen fehlt jetzt das Geld. Über Jahrzehnte hinweg sind Alpenvereinshütten immer üppiger ausgestattet worden, jetzt muss man dabei auf die Bremse treten. Aufgerüstet worden seien die Hütten zunächst wegen der Anforderungen der Behörden, z.B. an Küchenausstattung, Hygiene, Brandschutz, usw. – aber es gebe auch die Anforderungen der Besucher.

Hüttengäste wollen mittlerweile kleinere Zimmer, vielleicht in Familiengröße, und keine großen Lager, wo bei 30 Schläfern gerne der eine oder andere Schnarcher dabei ist. Allgemein, sagt Schmidt, werde es immer schwieriger. Aber der Alpenverein sei stolz auf seine Hütten und tue alles, um sie zu erhalten.