Am Samstagvormittag wurde die Hilfskonstruktion – eine sogenannte Hilfspylone – aufgebaut. Die Stahltragwerke können nun weiter über den Fluss eingeschoben werden. Die Hilfsabspannungen halten den zukünftigen Stahlturm so lange, bis die 57 Meter langen Seile eingezogen werden. Nach der Fertigstellung im Sommer nächsten Jahres wird die Rheinbrücke eine eigene Busspur haben und mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer bieten. Die Gesamtkosten liegen bei 70 Millionen Euro.
Herausfordernde Bauphase zuende
Im vergangenen Winterhalbjahr wurden 20.000 Kubikmeter Bodenaushubmaterial abgetragen, 10.000 Quadratmeter Spundwände verbaut, 30 Kilometer Rammpfähle abgeteuft, 400 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut und 6.000 Kubikmeter Beton eingebracht. Dabei waren der ungünstige Untergrund aus breiigen Seeton-Ablagerungen und die Baudurchführung bei eher ungünstigen winterlichen Witterungsverhältnissen eine besondere Herausforderung, so die Bauleitung.
Vor allem die Arbeiten im Gefährdungsbereich des Rheins, insbesondere der Bau der zwei temporären Hilfsunterstellungen im unmittelbaren Mittelgerinne des Rheins, waren spektakulär. Der planmäßige Abschluss dieser herausfordernden Bauphase ist nun für alle Beteiligten eine Erleichterung.
Aussteifung mit einer Hilfsüberspannung
Seit Anfang Februar 2021 werden die beiden riesigen Stahlhohlkästen im Taktschiebeverfahren eingeschoben. Diese wurden bisher mit einer Länge von 120 Metern vor Ort verschweißt, was nahezu der Hälfte der gesamten Brückenlänge entspricht. Bevor die Stahltragwerke jedoch weiter über die Pfeiler und Hilfspfeiler im Abflussquerschnitt des Flusses eingeschoben werden können, ist aus statischen Gründen die Montage einer aufwändigen Aussteifungskonstruktion mit
Hilfsüberspannung notwendig.
Diese Türme für die Hilfsabspannung bestehen aus zwei je 21,5 Meter hohen Verschubstützen mit einem Gewicht von 18 Tonnen. Sie werden am Boden liegend vormontiert und mittels eines Lastkrans als Ganzes eingehoben. Die Hilfsabstrebungen halten dann den Stahlturm temporär solange, bis die 57 Meter langen Seile gespannt werden. Diese werden gemäß den statischen Vorgaben eine Zugkraft von 120 Tonnen haben. Danach werden die temporären Hilfsabstrebungen wieder ausgebaut.
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