Tausende Menschen arbeiten weltweit an der freien Enzyklopädie Wikipedia mit. Geld bekommen sie dafür keines. Und doch investieren manche mehrere Stunden täglich in ihr Hobby – so wie der Rechtsanwalt Anton Schäfer, der seit elf Jahren dabei ist. Er ist einer der wenigen Autoren, die ihren Namen bekannt geben, weil er auch hilft, Wikipedia bekannt zu machen und Spenden zu sammeln – denn die Betreuung der Seite und die Datenspeicher kosten Geld, auch wenn die Inhalte unentgeltlich entstehen.
Rauer Ton auf den Diskussionsseiten
Die Übersetzerin Sabine Vonbank arbeitet seit kurzem an Wikipedia mit und sieht es als gute Übung für ihre Tätigkeit als Übersetzerin. Die meisten freiwilligen Wikipedia-Mitarbeitenden seien männlich, der Ton sei durchaus rau. Vonbank habe damit aber noch keine persönliche Erfahrung gemacht.
Das raue Klima auf den Diskussionsseiten bestätigt auch Anton Schäfer. Auch er musste schon die eine oder andere Löschung hinnehmen, weil der Gemeinschaft ein Thema nicht wichtig genug erschien. Inhaltliche Einwände gebe es aber seltener.
20 Jahre Wikipedia
Das Online-Lexikon Wikipedia feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum. Auch einige Vorarlberger arbeiten ehrenamtlich an der Plattform mit.
Anderen mit den eigenen Artikeln helfen
Die eigene Umgebung ist auch ein Schwerpunkt in der Wikipedia-Arbeit von Patrick Grawehr. Er ist Verfasser wesentlicher Beiträge über die Geschichte von St. Gallen und über das dortige Klosterviertel. Sein Ansporn für die freiwillige Arbeit ist es, anderen mit seinen Artikeln zu helfen. Ungefähr eine Stunde pro Tag verbringt er mit der Mitarbeit an Wikipedia. Mehr als 100 der mittlerweile 2,5 Millionen deutschsprachigen Artikel stammen von ihm.