Denevér Fledermaus
Origo
Origo
Wissenschaft

Fledermausforschung wird intensiviert

Seit Beginn der Pandemie stehen Fledermäuse unter Verdacht, das Coronavirus über einen Zwischen-Wirt auf den Menschen übertragen zu haben. Um mehr über die bedrohten Säugetiere zu erfahren, intensiviert Vorarlberg die Fledermaus-Forschung. Die Behörde hat jetzt auch geschützte Höhlen im gesamten Bezirk Bludenz für die Wissenschaft geöffnet.

Von den weltweit 1.400 Fledermausarten sind zumindest 22 auch in Vorarlberg zuhause. Ihre bekanntesten Quartiere in Vorarlberg sind Vorarlbergs größte Höhle, also die Schneckenloch-Höhle im Bregenzerwald, und die Probstei-Kirche in St. Gerold. Im Dachboden der Kirche lebt die österreichweit größte Kolonie der Fledermausart „Kleine Hufeisennase“.

Dort werden die Tiere schon länger von Wissenschaftern beobachtet. Jetzt werden über das Artenschutzprojekt „Fledermäuse Vorarlberg“ im Bezirk Bludenz weitere Höhlen erkundet. Koordiniert werden die Arbeiten von der Inatura in Dornbirn.

Die kleinsten heimischen Fledermäuse sind ausgewachsen etwa so groß wie eine Zündholzschachtel und wiegen so viel wie ein 20-Cent-Stück. Die größten Arten hingegen wiegen etwas so viel wie eine Amsel und erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 40 Zentimeter.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Branue Langohrfledermaus
Klaus Zimmermann
Braune Langohr-Fledermaus
Zweifarbfledermaus
Klaus Zimmermann
Zweifarb-Fledermaus
Zwergfledermaus
Klaus Zimmermann
Zwerg-Fledermaus

Fledermäuse gelten zwar als Virenschleudern, die Forscher sehen in ihrer Arbeit allerdings kein Risiko. Man müsse vor Fledermäusen nicht mehr Angst haben als vor anderen Wildtieren, betont der Fledermausexperte Guido Reiter. Die Forscher schützen sich zwar mit Masken und Handschuhen, das tun sie allerdings nur, um die Fledermäuse nicht mit Viren des Menschen zu gefährden.

Schutz der Tiere soll verbessert werden

Dabei werden den Tieren Sonden verpasst und Proben aus den Flughäuten entnommen. Ziel der Forschungen ist es, mit den gewonnenen Erkenntnissen den Schutz der bedrohten Tiere zu verbessern.

Über die allgemeine Entwicklung der Bestände können die Forscher keine Aussage treffen, erklärt Reiter. Das liege daran, dass einige Arten im Verborgenen leben. Zumindest bei einigen Arten wie der „Kleinen Hufeisennase“ zeichnet sich aber ein deutliches Wachstum in Vorarlberg ab.