Regenbogenfahne in Hohenems
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Chronik

Regenbogenfahne per Post zurückgegeben

Nachdem in der Pfarre Hard und beim Diözesanhaus Feldkirch die Regenbogenfahnen abgefackelt und in Altenstadt und Hohenems selbige gestohlen wurden, gibt es zumindest aus letzterer Gemeinde eine gute Nachricht. In einem Paket verpackt wurde die Fahne am Donnerstag im Rathaus Hohenems inklusive eines Entschuldigungsbriefs abgegeben.

Zumindest beim Schlossplatz in Hohenems hängt die Regenbogenfahne jetzt wieder, nachdem sie dort am vergangenen Wochenende gestohlen wurde. Kurz zuvor hatte man hier die Fahne gehisst, um ein klares Signal für Toleranz und Vielfalt zu setzen.

Am Donnerstag wurde die Hohenemser Fahne im Rathaus mit einem Entschuldigungsbrief zurückgegeben, in dem es unter anderem heißt: „Meine Eltern konnten mich überzeugen, dass man auf eine aktionistische Politik nicht mit demselben primitiven Aktionismus antworten darf.“

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Brief des Regenbogenfahnenklauers
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In einem Brief entschuldigte sich der Hohenemser Täter
Regenbogenfahne abgefackelt
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In Hard und Feldkirch fehlt jede Spur der Zündler
Regenbogenfahne an Kirchturm
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In Altenstadt wurde die Fahne jetzt auf dem Kirchturm gehisst

Täter nicht aus Hohenems

Als Schadenswiedergutmachung für die zerschnittene Schnur waren zudem 20 Euro beigelegt. Bürgermeister Dieter Egger sprach auf Sozialen Netzwerken von einer Geste, die Respekt verdient.

Wer hinter dem Schreiben steckt und ob der Name an die Polizei weitergegeben wurde, war aus dem Rathaus nicht zu erfahren. Verraten wurde nur, es sei keine Person aus Hohenems. Angezeigt wurde der Fahnendiebstahl am vergangenen Wochenende von Passanten. Weniger einsichtig zeigten sich die Fahnenschänder von Hard und Feldkirch. Es gibt keine Spur zu den Zündlern.

Die Regenbogenflagge wird auch Pride-Flagge genannt, also die Flagge des Stolzes. Sie wird als Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit der LGBTQ+-Szene verwendet.

Anfragen nach Fahnen mehren sich

Beim Verein GoWest, einem Verein für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender, mehren sich inzwischen die Anfragen nach Regenbogenfahnen, so Sprecher Michael Andreas Egger: „Mit der Post haben wir um die 150 Fahnen verschickt, an jede Kirche in ganz Vorarlberg. Zudem haben wir vergangenes Wochenende noch 200 Fahnen an die Bevölkerung verteilt.“

Man wolle aber nicht nur an die Kirche, sondern auch Richtung Regierung ein Statement abgeben. „Weil auch in Österreich in der Politik noch nicht alles rundläuft, haben wir gesagt, erzeugen wir zuerst die Sichtbarkeit, und dann füllen wir das Ganze mit Inhalt und Statements“, sagte Egger.

Um ein weiteres Zeichen zu setzen, wurde eine Fahne auch an den Vatikan versendet.

Regenbogenfahnen wieder aufgetaucht

Die Regenbogenfahne wurde in den vergangenen Tagen in verschiedenen Gemeinden und Pfarren aufgehängt. Aus Protest gegen die jüngste Entscheidung des Vatikans, gleichgeschlechtliche Paare nicht zu segnen. Die Fahnen vor dem Diözesanhaus und vor der Kirche in Hard wurden abgefackelt. Jene in Altenstadt und Hohenems gestohlen. Letztere ist nun wieder aufgetaucht, inklusive eines Entschuldigungsbriefs.