Weißes Kaninchen schaut über einen Balken
Veta – stock.adobe.com
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Tiere

Viele „Osterhäsle“ werden ausgesetzt

Während sich viele Menschen auf Ostern freuen, graut Martina Le von der Kleintierhilfe Dornbirn vor diesem Tag. Das liegt daran, dass noch immer viele Menschen lebende Hasen zu Ostern verschenken. Der Großteil der „Osterhäsle“ wird nur kurz darauf wieder abgegeben oder gar ausgesetzt.

Alle Jahre wieder steigt vor Ostern die Nachfrage nach „niedlichen Osterhäsle“. Seit 14 Tagen sei ihr E-Mail-Postfach komplett voll, berichtet Le. Vor Ostern vermittelt sie aber grundsätzlich keine Kaninchen oder Meerschweinchen. „Ich weiß, dass 80 Prozent innerhalb von drei bis vier Wochen wieder abgegeben oder ausgesetzt werden“, betont Le.

Unwissenheit: Plötzlich vermehren sich die Tiere

Ein großes Problem ist für Le, dass der Großteil der Interessenten gar keine Ahnung von Kaninchen hat. Gefragt seien vor allem weibliche Tiere, da die Kastration der Männchen rund 70 Euro kostet. Es gebe auch immer wieder Hobbyzüchter, die nur schnell Geld verdienen wollten und statt zwei Weibchen ein Weibchen und ein Männchen hergeben würden, da sie von der Ahnungslosigkeit der Interessenten wissen würden. Und plötzlich seien dann statt zwei Kaninchen sechs Kaninchen mehr im Stall.

In vielen Fällen sind die Weibchen laut Le noch zu jung, um ihren Nachwuchs richtig großziehen zu können. Manche nehmen auch ihre Babys nicht an, weil der Besitzer ins Nest gegriffen hat und die Tiere dadurch einen anderen Geruch haben. Viele Tiere leiden auch, so Le, weil sie alleine in einem kleinen Käfig sitzen und nur kurz zum Spielen herausgenommen werden.

Kleiner Osterhase, bunte Eier
Pixabay

Sendungshinweis: ORF Radio Vorarlberg, 27.3.2021

Käfige voller „Weihnachtsgeschenke“

Die Kleintierhilfe Dornbirn betreut derzeit 80 Kaninchen und Meerschweinchen. Viele davon waren Weihnachtsgeschenke, die schnell nicht mehr gebraucht und gemocht wurden.

Die Erklärung, warum Tiere abgegeben werden, sei beinahe immer die gleiche: Man habe eine Tierhaarallergie. „Ich habe das Gefühl, dass jeder zweite Vorarlberger eine Allergie auf Tierhaare hat“, meint Le sarkastisch.