Vorarlberg hat es bisher geschafft, dass die heimischen Spitäler nicht durch zu viele CoV-Patienten überlastet werden. Im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie sieht die Lage aber anders aus, kritisiert Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch: „Wir haben tatsächlich zu wenig Plätze, wir sind in die Situation gekommen, dass nur die dringendsten Fälle betreut werden konnten.“

Fallzahlen massiv gestiegen
Ab Jänner sei die Situation massiv gekippt und die Fallzahlen seien drastisch gestiegen, so Rauch: „Wir sind jetzt gefordert und das passiert zum Glück auch, die ambulanten Angebote aber auch die Präventivmaßnahmen auszubauen.“
Man sei derzeit in einer Notversorgungssituation. Über 17-Jährige werden aufgrund der Überlastung auf die Erwachsenenstation gelegt. Viele Kinder und Jugendliche können zudem keine stationären Maßnahmen in Anspruch nehmen.
70 Prozent der Kinder überlastet
Laut Studien fühlten sich 70 Prozent der Elf- bis 17-Jährigen die letzten Monate äußerst oder ziemlich belastet. Sie litten unter dem Wegfall der Sozial- und Tagesstruktur und der Sportangebote. Bei 31 Prozent fanden sich psychische Auffälligkeiten, vor der Pandemie lag dieser Wert bei 18 Prozent.
Dazu kamen übermäßige Nutzung digitaler Medien, die Zunahme von familiärer Gewalt und je nach familiären Ressourcen erhebliche Bildungslücken.