Die Volkshochschule Vorarlberg versuchte zu Beginn der Pandemie noch alles Mögliche, um sich der Situation anzupassen. So wurden die Trainerinnen und Trainer sowohl didaktisch als auch digital weitergebildet. Das Ziel: online durchstarten.
„Wir haben aber relativ schnell gemerkt, dass es technische Hürden gibt und dass bestimmte Kurse online einfach nicht funktionieren. Gerade bei Sprachkursen beispielsweise geht es zwar darum die Sprache zu lernen, aber natürlich auch darum sich zu treffen, einen regelmäßigen Austausch zu haben und unter Menschen zu kommen“, erklärt Fischnaller.
Ein Drittel weniger Teilnehmer
Seit Mitte November steht nun der Betrieb fast still. 80 Prozent der Kurse finden derzeit nicht statt. Nur Kurse der Berufsbildung, bei denen beispielsweise Studierende auf die Matura vorbereitet werden, werden derzeit über Online-Plattformen abgehalten. In Präsenz hingegen finden nur Kurse statt, die beruflich wirklich notwendig sind oder der Integration dienen, wie etwa Deutschkurse. Hier setzt man auf kleine Gruppen, große Räume, Masken und Desinfektionmittel.
Für die Volkshochschule war es ein sehr bewegtes Jahr. „Wir hatten vergangenes Jahr tatsächlich ein Drittel weniger Teilnehmer. Längere Kurse, die beispielsweise zehn Abende dauern, sind einfach schwierig durchzuführen, denn die Zeit am Computer ersetzt für viele Teilnehmer nicht das, was normalerweise Volkshochschule bedeutet“, so Fischnaller. So konnten sich auch nur wenige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vorjahre für Onlinekurse begeistern.
Gleichstellung bei Impfung erwünscht
Fischnaller hofft jetzt auf Hilfe von offizieller Seite und steht derzeit sowohl mit dem Land, als auch mit dem Bund in Diskussion. „Ich hätte gerne Tests von der Regierung. Ich hätte gerne, dass unsere Trainerinnen, die eigentlich die gleiche Arbeit leisten, wie die Lehrer in der Schule, die Möglichkeit haben, beim Impfen priorisiert zu werden.“
Impfungen sind Bundesländersache
In anderen Bundesländern läuft bereits die Impfung für Erwachsenentrainer. Da dies vom Bund geregelt wird, führt Fischnaller jetzt Gespräche mit der zuständigen Landesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP). Zudem hofft er auf die Zeit nach Ostern und darauf, einige Kurse Outdoor durchführen zu können.
Bisher halfen der VHS auch die Non-Profitfonds des Bundes und die Kurzarbeit. „Das Ziel ist bei uns aber nicht, finanziell mit blauem Auge davon zukommen. Unser Job ist es, Veranstaltungen zu organisieren, damit Menschen sich mit Freude weiterbilden können“, so Fischnaller.