Ski-WM

Gold für Katharina Liensberger!

Nachdem zunächst auf Silber entschieden worden war, wurde das Ergebnis nun zugunsten Katharina Liensbergers auf Gold korrigiert. Die 23-jährige Göfnerin hatte im neu geschaffenen Parallelbewerb zunächst die Silbermedaille gewonnen, obwohl sie zeitgleich mit der Italienerin Marta Bassino ins Ziel gekommen war. Jetzt bekamen beide Gold!

„Die Freude ist riesig. Es war nicht mehr einfach zu fahren. Vor allem der letzte Lauf hat alles abverlangt. Es ist grandios, dass das so aufgegangen ist. Ich wusste natürlich, dass es eine Meisterleistung ist, das im blauen Kurs hinunterzubringen. Ich bin megahappy“, sagte Liensberger im ersten ORF-TV-Interview.

Gold mit Verzögerung

Die 100. Goldmedaille für den Österreichischen Skiverband (ÖSV) war eine mit Verzögerung: Liensberger und die Öffentlichkeit waren lange Zeit von der Silbermedaille ausgegangen. Erst kurz vor der Siegerehrung informierte die FIS über die Änderung.

„Es gibt ein eindeutiges Reglement, das besagt, dass es eindeutig Ex-aequo-Platzierungen im großen und kleinen Finale gibt. Toni (Giger) hat die Regel noch einmal ausgegraben und bei der Jury nachgefragt. Es gibt regulär zwei Goldmedaillen“, erklärte ÖSV-Damen-Chef Mitter. Es ist Liensbergers erste Einzelmedaille nach Team-Silber 2019 in Aare.

Schneller, aber zunächst trotzdem Silber

Kurios war, dass sie in Summe in beiden Finalläufen schneller als Bassino war, es aber zunächst trotzdem nur Silber wurde, weil der maximale Rückstand im ersten Lauf mit 0,5 Sekunden berechnet wird. „Es ist wie es ist“, sagte Liensberger vor der Korrektur: „Ich freue mich auch riesig für die Marta, im Heimrennen Gold zu gewinnen, ist natürlich ganz was Spezielles“, war Liensberger eine faire Zweite. Schon im Achtelfinale war klar, dass der Sieg auf der „Rumerlo“-Piste über den roten Kurs geht, der blaue baute zunehmend stärker ab.

Liensberger hatte in der Quali bei Bestzeit der Schweizerin Wendy Holdener die fünfschnellste Zeit markiert und sich für das Finale vorgenommen, „jeden Lauf konsequent und konstant von Start bis ins Ziel durchzuziehen“. Auftaktgegnerin Alex Tilley (GBR) hatte gegen sie mit 0,77 Sekunden das Nachsehen, die Polin Maryna Gasienica-Daniel im Viertelfinale mit 0,45, Moltzan im Halbfinale mit 1,47.

Fotostrecke mit 6 Bildern

CORTINA D AMPEZZO,ITALY,16.FEB.21 – ALPINE SKIING – FIS Alpine World Ski Championships, parallel giant slalom, ladies. Image shows the rejoicing of Katharina Liensberger (AUT). Photo: GEPA pictures/ Patrick Steiner
GEPA pictures/ Patrick Steiner
Katharina Liensberger im Ziel
CORTINA D AMPEZZO,ITALY,16.FEB.21 – ALPINE SKIING – FIS Alpine World Ski Championships, parallel giant slalom, ladies. Image shows the rejoicing of Marta Bassino (ITA) and Katharina Liensberger (AUT). Photo: GEPA pictures/ Patrick Steiner
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Sie gratuliert Marta Bassimo, mit der sie zeitgleich ins Ziel kam
CORTINA D AMPEZZO,ITALY,16.FEB.21 – ALPINE SKIING – FIS Alpine World Ski Championships, parallel giant slalom, ladies. Image shows the rejoicing of Katharina Liensberger (AUT). Photo: GEPA pictures/ Patrick Steiner
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Liensberger jubelt über Silber
CORTINA D AMPEZZO,ITALY,16.FEB.21 – ALPINE SKIING – FIS Alpine World Ski Championships, parallel giant slalom, ladies. Image shows Katharina Liensberger (AUT). Photo: GEPA pictures/ Thomas Bachun
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Obwohl sie im Finale zeitgleich mit Marta Bassimo ins Ziel kam, zählt die bessere Zeit im zweiten Lauf
CORTINA D AMPEZZO,ITALY,16.FEB.21 – ALPINE SKIING – FIS Alpine World Ski Championships, parallel giant slalom, ladies. Image shows Katharina Liensberger (AUT). Photo: GEPA pictures/ Harald Steiner
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Liensberger knapp hinter Bassino
CORTINA D AMPEZZO,ITALY,16.FEB.21 – ALPINE SKIING – FIS Alpine World Ski Championships, parallel giant slalom, ladies. Image shows Katharina Liensberger (AUT). Photo: GEPA pictures/ Thomas Bachun
GEPA pictures/ Thomas Bachun
Liensberger holt damit die erste Medaille für die ÖSV-Damen bei einer Weltmeisterschaft seit 2017

Katharina Liensberger:

  • Geboren: 1. April 1997 in Feldkirch
  • Wohnort: Göfis
  • Familienstand: ledig
  • Verein: SK Rankweil
  • Hobbys: Wandern, Tennis, Kitesurfen, Wasserski, Harfe spielen

Liensbergers größte Erfolge:

  • WM: Gold Parallelbewerb 2021 Cortina d’Ampezzo
  • WM: Silber Teambewerb 2019 Aare
  • Olympia: Silber Teambewerb und 8. Slalom 2018 Pyeongchang
  • Weltcup: Achtmal Top 3 (3-mal Slalom-Zweite)
  • Junioren-WM: Silber Riesentorlauf 2017 und 2018
  • Europacup: 2 Siege

Erste ÖSV-Damen-Medaille seit 2017

Für den ÖSV ist es die insgesamt 298. Medaille bei Weltmeisterschaften. Die Schallmauer der 300 Medaillen könnte also in Cortina auch noch fallen. Für Österreichs Damen war es die erste Medaille bei Weltmeisterschaften nach zehn sieglosen Bewerben. Für den ÖSV ist es die vierte Medaille in Cortina nach den drei Goldenen durch Vincent Kriechmayr (Abfahrt, Super-G) und Marco Schwarz (Kombination).

Gstrein wurde Sechster

Im Herrenbewerb besiegte Faivre im Finale den Kroaten Filip Zubcic, Bronze ging an den Schweizer Loic Meillard. Fabio Gstrein schied im Viertelfinale aus und wurde Sechster. Der Tiroler setzte seine „Vollgas“-Devise zunächst um, besiegte seinen Auftaktgegner Mattias Rönngren aus Schweden, musste sich dann aber dem späteren Weltmeister Faivre um 0,02 Sek. geschlagen geben. „Zwei Hundertstel tun weh, vor allem, wenn ich so viel aufhole. Ich habe noch zu viele Fehler gemacht, aber damit kann ich weiterarbeiten“, sagte der nach dem ersten Lauf noch deutlich zurückgelegen ÖSV-Läufer.

Brunner schied aus

Stephanie Brunner als dritte ÖSV-Finalteilnehmerin bekam es in ihrem ersten K.o.-Lauf mit Moltzan zu tun, konnte den Maximalvorsprung aus dem ersten Lauf von 0,50 Sekunden im Re-Run aber nicht erfolgreich verwalten und schied aus. „Wenn man den Start verschläft, sind die fünf Zehntel gleich einmal weg. Ich habe noch alles probiert, es war leider zu langsam“, sagte die Tirolerin.

Gritsch noch am knappsten am Aufstieg

Für alle weiteren Österreicher war schon in der Qualifikation Endstation. Am knappsten am Aufstieg dran waren Franziska Gritsch, die um 1/100 die geforderten Top acht ihres Laufes verpasste, und Roland Leitinger, dem 3/100 fehlten. „Die Enttäuschung ist groß. Das war maximal ein Einfahren“, sagte Leitinger. „Mit meiner Leistung bin ich zufrieden, das Hundertstelglück war nicht auf meiner Seite“, meinte Gritsch. Und Kombinations-Weltmeister Marco Schwarz erklärte: „Es ist sehr schade, nützt aber nichts.“ Ebenfalls am Nachmittag nur Zuschauer waren Ramona Siebenhofer und Adrian Pertl.

Vlhova bereits in Quali out

Auch internationaler Sicht hatte es überraschend die Slowakin Petra Vlhova, die in Lech/Zürs gewonnen hat, sowie die dortige Dritte Lara Gut-Behrami aus der Schweiz bereits in der Quali erwischt. Nicht mit dabei waren u.a. Kombi-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin und mit Alexis Pinturault (FRA) und Henrik Kristoffersen (NOR) die Top zwei von Lech/Zürs.