Tumorzelle, Strang
LKH Feldkirch
LKH Feldkirch
Wissenschaft

Weltkrebstag im Zeichen des Coronavirus

Der 4. Februar ist Weltkrebstag und dieser steht heuer ganz im Zeichen der Coronavirus-Pandemie. Rund 17.000 Menschen leben in Vorarlberg mit der Diagnose Krebs.

Für die von Krebs betroffenen Personen ist das Thema Coronavirus vielfältig. Einserseits wirken sich die Maßnahmen bei Ärzten und Spitälern auf ihre Behandlungen aus, andererseits stehen sie nun dem Thema Impfung gegenüber.

Weltkrebstag im Zeichen der CoV-Pandemie

In Vorarlberg leben 1.700 Menschen mit der Diagnose Krebs. Die Behandlung ihrer Krankheit ist stark von der Corona-Pandemie beeinflusst. Der Weltkrebstag am 4. Februar steht somit ganz im Zeichen der Pandemie.

Krebs macht anfälliger für Covid-19

Krebspatienten haben durch die Krankheit oder durch die Therapie ein geschwächtes Immunsystem und sind daher besonders gefährdet, wenn sie zudem an Covid erkranken, erklärt Thomas Winder, Primar der Inneren Medizin am Landeskrankenhaus Feldkirch: „Wir wissen aus den Daten, die man mittlerweile veröffentlich hat, dass das Risiko eines schweren Verlaufs ungefähr dreieinhalb-fach höher ist, als bei der Normalbevölkerung.“

Impfungen werden gut vertragen

Das liege daran, das die Krebserkrankung das Immunsystem schwächt und dass die Therapie das Immunsystem schwächen kann, so Winder. Eine Rolle spielten auch Begleiterkrankungen und das durchschnittlich höhere Alter von Krebspatienten. Seit Jänner zählen Krebspatienten in Vorarlberg zur besonders gefährdeten Gruppe. 100 Betroffene haben schon die erste Teilimpfung erhalten und diese allgemein gut vertragen, so Winder.

Prostatafrüherkennung
ORF
Im Frühjahr trauten sich viele nicht zur Vorsorge – das verzögerte Diagnosen

Lockdown verzögerte Diagnosen

Pro Jahr erkranken rund 1.700 Personen in Vorarlberg an Krebs. Ihre Behandlung stand im vergangenen Jahr ganz im Zeichen der Pandemie, sagt Oberarzt Bernd Hartmann, Präsident der Vorarlberger Krebshilfe: „Die Patienten haben sich nicht mehr getraut, zum Hausarzt zu gehen, haben keine Vorsorge gemacht und waren dementsprechend in ihrer Diagnose der Krebserkrankung verspätet dran.“ Im Sommer habe man dann vermehrt Krebserkrankungen verzeichnet: „Nicht, weil dort mehr aufgetreten ist, sondern weil sie später diagnostiziert wurden.“

Krebshilfe verzeichnet mehr Beratungsbedarf

Um zehn Prozent zugenommen haben die Beratungsgespräche bei der Krebshilfe – vermutlich, weil Patienten mehr auf sich alleine gestellt waren, so Hartmann: „Das Besuchsrecht im Krankenhaus ist massiv eingeschränkt, d.h. für Routinekontrollen und Routinebehandlungen können keine Angehörigen mehr das Krankenhaus betreten. Für Schwerstkranke haben wir immer Ausnahmen gemacht.“

Medizinische Versorgung gesichert

Die Behandlung der Krebspatienten hat im vergangenen Jahr ganz im Zeichen der Pandemie gestanden. Trotzdem sei die medizinische Versorgung der Patienten durch die verschärften Schutzmaßnahmen in den Krankenhäusern nicht gefährdet gewesen, so Bernd Hartmann, Oberarzt und Präsident der Krebshilfe Vorarlberg.

Derzeit wird an Krebs erkrankten Personen empfohlen, sich an ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin zu wenden, um ihr Riskikoprofil zu erstellen und dann entscheiden, ob und wann sie sich für eine COVID-Impfung registrieren sollen.