Bierfässer in der Egger Brauerei
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Wirtschaft

Tausende Liter Bier werden weggeschüttet

Durch den Lockdown und die dadurch zugesperrte Gastronomie müssen Tausende Liter Bier in Vorarlberg weggeschüttet werden. Die Brauereien und vor allem die Gastronomen in den Skigebieten sitzen auf unzähligen Fässern voller Bier, das nun verdirbt.

Bereits im Herbst wurde die Gastronomie in den Skigebieten mit Bier beliefert. Zwar wurden rund 30 Prozent weniger eingelagert als für eine normale Wintersaison, doch bisher konnte kein einziges Fass geöffnet werden. Im März beginnt das Bier nun abzulaufen.

Ein großes Problem wie Lukas Dorner, Geschäftsführer der Brauerei Egg erklärt: „Weil die Gastronomie in den Skigebieten wohl komplett flachfällt, ist die Ware derzeit in den Kellern der Hütten gelagert. Ich befürchte, dass die Ware nicht früh genug zurückkommt, um sie wieder dem Verkauf zuzuführen. Sie wird also wohl oder übel vernichtet werden müssen.“

Rückholung der Ware nur bedingt möglich

Bei der Brauerei Egg handelt es sich hier um rund 15.000 Liter Bier. Mohren und Fohrenburger können den Verderb derzeit noch nicht einschätzen. Für alle Vorarlberger Brauereien stellt die Situation jedoch ein riesiges Problem dar.

Derzeit kann die Ware auf den Skihütten aufgrund des Lockdowns, des Schnees und eigener voller Lager durch kaum eine Produktionsstätte zurückgeholt werden. Zudem sind die Brauereien und auch ihre Fuhrparke in Kurzarbeit. Die Skihütten sitzen also ebenfalls auf vollen Kellern. Tausende Liter Bier werden schlecht.

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Bier muss den Abfluss runtergeschüttet werden
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Wenn das Bier abgelaufen ist, muss es von den Brauereien wohl oder übel weggeschüttet werden
Fässer mit Bier gestapelt
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Im März beginnt das Bier in den Skihütten schlecht zu werden
Schankanlage
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Diese Wintersaison wurde auf den Skihütten noch kein Tropfen Bier ausgeschenkt
Bierzapfanlage
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Die Zapfanlagen in den Brauereien stehen still
Brauerei Egg
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Die Brauerei Egg hat derzeit rund 70 Prozent Umsatzrückgang
Tische mit Sesseln gestapelt
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Die Gastronomie in den Skigebieten bleibt weiterhin geschlossen

Fixkostenzuschlag soll Teile des Umsatzes ersetzen

Auch der Damülser Wirt Gilbert Wohlwend spürt dieses Problem deutlich. Er hat in seinen zwei Gaststätten im Skigebiet Damüls seit Oktober rund 500 Fässer Bier lagern: „Die derzeitige Situation ist einfach Wahnsinn. Wir haben ein volles Lager, die Gasthäuser sind geschlossen und wir dürfen kein Take-away machen. Wir stehen derzeit wirklich alleine im Regen.“

Wer für die Kosten des ungenutzten Biers aufkommen wird, ist derzeit noch unklar. Wahrscheinlich sollen Teile des Biers aber über den Fixkostenzuschuss, der normalerweise bei verdorbener Ware erhoben wird, abgegolten werden.

Biervorräte verderben wegen Gastgewerbe-Aufsperrverbot

Wegen der Lockdowns und dem monatelangen Aufsperrverbot für das Gastgewerbe müssen Tausende Liter Bier in ganz Vorarlberg weggeschüttet werden. Die Brauereien und auch die Gastronomen sitzen auf unzähligen vollen Fässern, deren Inhalt langsam verdirbt.

70 Prozent Umsatzeinbruch

Während die Mohrenbrauerei nur rund 30 Prozent ihres Bieres für die Gastronomie produziert und somit im Vorjahr einen relativ geringen Umsatzrückgang von sechs Prozent verzeichnete, trifft der Lockdown die Brauerei Egg stärker.

Sie hat seit Oktober rund 70 Prozent weniger Umsatz gemacht. Sowohl Brauereien als auch Gastwirte hoffen jetzt auf eine schnellstmögliche Öffnung der Gastronomie, um wenigstens noch ein paar Liter des lagernden Biers retten zu können.