CoV-Selbstest Schule
ORF/ Fend
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Bildung

Herausforderungen bis zum Schulstart

54.000 Mädchen und Burschen in Vorarlberg können ab 15. Februar wieder den Schulunterricht aufnehmen – unter Auflagen und Einschränkungen. Damit dies möglich wird, haben die Schulleitungen im Land noch einiges zu leisten und dafür nur wenig Zeit.

Die Organisation der verordneten Testpflicht dürfte für die Schuldirektorinnen und – direktoren noch einigen Aufwand bedeuten. Alle Schülerinnen und Schüler müssen zweimal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden, bevor der Unterricht beginnen kann. Auch die Lehrkräfte müssen einen Test pro Woche machen.

Die Schulleitungen haben da einen gewissen Spielraum, sagt die Sprecherin der Bildungsdirektion, Elisabeth Mettauer-Stubler: „Ob dann dieser Test im Freien oder, je nach Witterung, im Turnsaal, im Eingangsbereich oder in den Klassen gemacht wird, entscheiden die Schulen vor Ort. Wir gehen davon aus, dass hier autonom gehandelt werden darf.“

Schule: Regelung soll vorerst bis Ostern gelten

Die ab den Semesterferien geplanten neuen Regeln für die Schulen werden vorerst bis Ostern gelten. Das kündigte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Dienstag an, dabei stellte er auch die Details für die verschiedenen Altersstufen vor.

Tests: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Es gebe aber auch ein paar kritische Stimmen zum neuen Testregime in den Volksschulen, so Mettauer-Stubler: „Es gibt auch Einzelne, denen es lieber gewesen wäre, wenn die Tests weiterhin zuhause durchgeführt werden könnten, damit eben auch klar ist, wenn es positive Fälle gibt, dass diese Schülerinnen und Schüler gar nicht erst in die Schule kommen.“

Bisher hatte man den Eltern vertraut, dass sie ihre Kinder zuhause lassen und nicht in die Betreuung schicken, wenn der Selbsttest positiv war. Aber jetzt gilt offenbar das Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“

Gemischte Reaktionen zu Schulstart

Lehrer, Eltern und natürlich auch die Schüler sind sich einig: Weiter zu Hause lernen ist keine Lösung. Nach den Semesterferien beginnt also wieder ein halbwegs normaler Unterricht in den Klassen. Es herrscht vor allem Erleichterung, aber es gibt auch Bedenken, wie das alles organisiert werden soll. In den Volksschulen müssen die Kinder ja jetzt auch getestet werden.

Ausreichend Testmaterial vorhanden

Nach den Weihnachtsferien wartete man an Vorarlbergs Schulen noch auf das Testmaterial für die Selbsttests, inzwischen habe man aber genügen Material für den Schulstart, so die Bildungsdirektion. Österreichweit seien 20 Millionen Tests bestellt worden, es sollten also genügend vorhanden sein.

Ein weiterer Vorteil aus Vorarlberger Sicht ist der relativ späte Start am 15. Februar. Dadurch könne man beobachten, wie die Tests in Wien und Niederösterreich angelaufen sind, wo die Schule bereits am 8. Februar beginnt.

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Für die Vorarlberger Schulen sollte inzwischen genug Testmaterial vorhanden sein, so die Bildungsdirektion

Alles besser, als Kinder zuhause zu lassen

Für die Schulleitungen bedeuten die neuen Pflichten noch mehr Arbeit. Die Personalvertreter brechen darüber natürlich nicht gerade in Jubel aus, sehen die Lage aber pragmatisch. Für Pflichtschullehrer-Vertreter Willi Witzemann ist alles besser, als die Kinder weiter zuhause zu lassen: „Die Arbeitsbelastung ist ohnehin schon enorm, weil man immer zweigleisig fahren musste, um die Kinder in der Schule und jene zuhause zu bedienen.“

Es werde sich schon rentieren, dass die Kinder in der Schule getestet werden, um damit einen sicheren Unterricht zu ermöglichen: „Und das schon akzeptiert wird von der Kollegenschaft.“ Witzemann appelliert an alle Eltern, ihre Kinder testen zu lassen, damit sie in die Schule gehen dürfen.

Schichtbetrieb und Betreuung

Mädchen und Burschen, die älter als zehn Jahre sind, haben nur zweimal die Woche Unterricht im Schichtbetrieb. Berufstätige Eltern können ihre Kinder aber in eine Betreuung schicken. Damit haben die Schulen bereits Erfahrung, sie müssen auch jetzt wieder eine Betreuung für unter 14-Jährige anbieten und zwar für die ganze Woche.

Es gibt wieder Vorgaben, auf möglichst große Räume auszuweichen, aber natürlich vermischen sich dann die im Unterricht getrennten Gruppen wieder in der Betreuung. Allerdings sind künftig nur getestete Kinder in der Schule, das Ansteckungsrisiko ist also geringer.