Mehrere Kraftwerke, darunter vermutlich ein Donaukraftwerk in Südosteuropa, gingen am Freitagnachmittag offenbar plötzlich vom Netz. Schlagartig fehlten kurz darauf riesige Mengen Energie, sodass die Stromfrequenz abfiel und das europäische Stromnetz kurzfristig an einem flächendeckenden Stromausfall vorbeischrammte. Um solch ein Blackout zu verhindern, wurden in ganz Europa kurzfristig einzelne Kraftwerke hochgefahren.
Die Ursachenforschung läuft, ist laut den Stromnetzbetreibern aber kompliziert und könnte Tage dauern. Mehr dazu in Belastungsprobe für Europas Stromnetz (ooe.ORF.at, 9.1.2021). Einen solchen Frequenzeinbruch gab es in dieser Dimension seit November 2006 nicht mehr.
Illwerke vkw reagierten rasch
„Die automatischen Systeme zur Netzstabilisierung bei vorarlberg netz und im Kraftwerksbereich haben einwandfrei funktioniert“, so die illwerke vkw in einer Aussendung am Montag.

Automatisch Turbinen in Betrieb genommen
In Vorarlberg wurden die Frequenzabweichungen vom Leitsystem registriert und automatisiert Maßnahmen eingeleitet. Bei einer Frequenz von 49,8 Hertz werden automatisch die Pumpen gestoppt und alle Turbinen der Speicherkraftwerke in Betrieb genommen. Zusätzlich zur bereits vorhandenen Erzeugung wurden zur Stabilisierung 120 Megawatt Leistung ins Netz eingespeist. Netzseitige Maßnahmen waren in Vorarlberg nicht notwendig, es kam auch zu keinem Spannungseinbruch. Endkunden waren von dem Vorfall nicht betroffen.
Wasserkraftwerke sind in diesen Fällen ideal, weil sie Energie liefern ohne Strom vom Netz zu nehmen. Aus diesem Grund sind sie zu Spitzenzeiten gefragte Energielieferanten.
Folgen wären fatal
Die Folgen eines Blackouts wären fatal. Nicht nur Computer, Handys oder Tiefkühler würden schlagartig ausfallen. Am Freitag mussten in Italien und Frankreich kurzzeitig sogar Industrieunternehmen vom Netz genommen werden.
Stromausfall in ganz Europa
Am Freitag ist es zu einer starken Frequenzabsenkung im europäischen Stromnetz gekommen. Man sei nur knapp an einem flächendeckenden Stromausfall vorbeigeschrammt, heißt es.
Szenarien werden regelmäßig trainiert
Bei einem großflächigen Stromausfall besteht in Vorarlberg mit den für einen raschen Netzwiederaufbau am besten geeigneten Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken die Möglichkeit, in einen Inselbetrieb zu wechseln und so die Stromversorgung zumindest regional wiederherzustellen. Dieser Netzwiederaufbau, der im engen Zusammenspiel von Netzen und Kraftwerken erfolgen muss, wird regelmäßig trainiert.