Ausgrabungen in den Jahren 2013 und 2019 brachten am Fuß der Bregenzer Oberstadt Mauern zum Vorschein, die eindeutig darauf schließen lassen, dass dort ein römisches Theater stand.

Theater für 2.000 Besucher
Das Theater sei relativ einfach gestaltet gewesen, sagt der Archäologe der Universität Köln Karl Oberhofer. Grundmauern aus Stein und Sitzreihen aus Holz. Sie zählten mehr als 50 Meter im Durchmesser, was ein Fassungsvermögen von über 2.000 Besuchern bedeutet – mehr als Brigantium damals Einwohner hatte.
„Bregenzer Festspiele“ in Brigantium
Der jetzige Fund bestätige die Bedeutung von Brigantium für den gesamten Bodenseeraum und darüber hinaus. Man könnte den Bezug zu den Bregenzer Festspielen herstellen, sagt Oberhofer. Alle Jahre wieder dürfte für eine Woche dort Theater gespielt worden sein. Alle diese Stücke hatten einen kultischen Hintergrund.
Brigantium
Brigantium ist der Sammelbegriff für mehrere römische Kastelle und die dazugehörige Zivilsiedlung auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Bregenz.
Erkenntnisse fließen in Ausstellung
Die neuen Erkenntnisse sollen in die Römer-Ausstellung „Weltstadt oder so“ im vorarlberg museum und in das dortige 3-D-Modell der römischen Besiedlung integriert werden.
Keine weiteren Aktivitäten am Schauplatz
Am Schauplatz selbst wird es übrigens keine weiteren Aktivitäten geben. Damit man dort etwas erkennen kann, müsste man das Gebäude nämlich geradezu rekonstruieren, und das scheitert nicht nur an den Kosten, sondern auch an der Tatsache, dass sich das Grundstück in Privatbesitz befindet.