Die Coronavirus-Krise macht es der Hilfsorganisation „Tischlein deck dich“ schwer: Derzeit dürfen keine Mitarbeiter in die Supermärkte gehen, um die Kunden direkt um Spenden zu bitten. Dadurch fehlt es derzeit verstärkt an Grundnahrungsmitteln, wie Mehl, Reis, Salz oder Zucker, erklärt der Gründer von „Tischlein deck dich“, Elmar Stüttler.
Körbe in den Supermärkten aufgestellt
Sonst würden die Helfer von „Tischlein deck dich“ Kunden vor Ort bitten, vielleicht ein wenig mehr zu kaufen und die Nahrungsmittel Bedürftigen zu spenden. „Wir wären sehr froh, wenn uns die Leute jetzt unterstützen würden“, so Stüttler.
Die großen Handelsketten hätten an den Kassen extra Körbe oder Einkaufswagen aufgestellt, wo man Lebensmittel hinein geben könne. Die Lebenmittelspenden können auf diese Weise kontaktlos abgegeben werden – was derzeit laut „Tischlein deck dich“ aber vergleichsweise selten gemacht wird.
„Die Leute sind am Anschlag“
Insgesamt berichten die Helfer von „Tischlein deck dich“ von teils deutlich gestiegenen Problemen der Menschen, die auf Lebensmittelspenden angewiesen sind und zu „Tischlein deck dich“ kommen.
Ines Fritsche, die seit elf Jahren für „Tischlein deck dich“ ehrenamtlich tätig ist und Lebensmittel verteilt, berichtet von einem „Ausnahmezustand“ für viele Menschen: „Man merkt einfach, die Leute sind am Anschlag, haben kein Geld, wissen nicht, wie sie den Kindern zu Weihnachten auch vielleicht nur ein kleines Geschenk kaufen können.“
Existenzangst verdrängt vor der Erkrankung
Dabei hat der Ausnahmezustand für viele mittlerweile einen Wandel vollzogen: Die Angst vor der Erkrankung nehme ab, die Existenzangst nehme zu, sagt „Tischlein-deck-dich“-Mitarbeiterin Doris Klotz. Diesen Unterschied zum Frühjahr spüren man besonders, wenn man Lebensmittel an Bedürftige verteile.
„Tischlein Deck Dich“ in der Vorweihnachtszeit
Corona und die Vorweihnachtszeit ist gerade für finanziell schlecht gestellte Menschen eine schwierige Kombination. In Vorarlberg sorgt die Organisation „Tischlein Deck Dich“ seit mehr als 20 Jahren dafür, dass gute Lebensmittel nicht weggeschmissen werden, sondern Bedürftigen zugute kommen.