Zug auf Gleisen
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Verkehr

Neuer Fahrplan: Bessere Verbindungen im Dreiländereck

Heute tritt ein neuer Zugfahrplan in Kraft, mit dem Österreich, Deutschland und die Schweiz sozusagen näher zusammenrücken. Die Verbindungen sind besser – unter anderem, weil in der Schweiz das Jahrhundertprojekt Alpentransversale fertig ist. Und mit dem neuen Bahnhof Lindau-Reutin müssen die meisten Züge nicht mehr auf die Lindauer Insel fahren.

Es ist eine Ansage der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), der Deutschen Bahn (DB) und der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an die kurzen Flugverbindungen zwischen den Metropolen. Mit dem Fahrplanwechsel der Bahn am Sonntag sind auch die Städte München, Mailand und Zürich besser von Vorarlberg aus mit dem Zug erreichbar.

Schweizer Jahrhundertprojekt fertiggestellt

Ein Grund dafür ist die Alpentransversale (NEAT) in der Schweiz. Dieses Jahrhundertprojekt ist nach 28 Jahren Bauzeit und Kosten von umgerechnet 21 Milliarden Euro abgeschlossen. Von der Fertigstellung des Vier-Meter-Tunnelkorridors auf der Gotthardachse profitiert nicht nur der europäische Güterverkehr, vielmehr ermöglicht die Flachbahn auch mehr und schnellere Verbindungen im Personenbereich.

Vorarlberg und der Ostschweizer Raum profitieren von mehr internationalen Zügen. Auf der Strecke Zürich-München verdoppelt sich das Angebot auf täglich sechs Schnellzüge in je eine Richtung. Und man ist schneller unterwegs: Von Bregenz nach München dauert die Fahrt zwei Stunden und zehn Minuten, in Zürich ist man in einer Stunde und 50 Minuten.

Zug auf Brücke
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Das Schweizer Großprojekt Alpentransversale NEAT ist fertiggestellt

Bahnhof Reutin in Betrieb

Das schnellere Tempo auf der Strecke ist auch der neuen Haltestelle vor Lindau, in Reutin, geschuldet, die am Sonntag in Betrieb genommen wird. Die meisten internationalen Züge biegen hier Richtung München ab und müssen nicht mehr den Kopfbahnhof Lindau-Insel passieren. Zudem wurde die Bahnstrecke Richtung München elektrifiziert.

Neben den Euro-City-Garnituren werden täglich auch 56 Regionalzüge aus und nach Vorarlberg am neuen Bahnhof Lindau-Reutin halten. 17 Vorarlberger Züge fahren allerdings noch ohne Zwischenstopp in Reutin auf die Insel, um dort den Anschluss in Richtung Friedrichshafen zu schaffen.

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Bahnhof in Lindau Reutin
Tarja Prüss
Der Bahnhof Lindau-Reutin
Bahnhof in Lindau Reutin
Tarja Prüss
Bahnhof in Lindau Reutin
Tarja Prüss
Bahnhof in Lindau Reutin
Tarja Prüss
Bahnhof in Lindau Reutin
Tarja Prüss
Bahnhof in Lindau Reutin
Tarja Prüss
Bahnhof in Lindau Reutin
Tarja Prüss

Jahrzehntelange Diskussion

Für die Lindauer geht damit auch eine jahrzehntelange Diskussion um den Standort des Bahnhofs zu Ende. „Mit diesem neuen Bahnhof entsteht hier eine wichtige Verkehrsdrehscheibe für die Stadt und die gesamte Region. Davon werden wir alle profitieren", so Lindaus Oberbürgermeisterin Claudia Alfons in einer Aussendung.

Neben dem Inselbahnhof hat die Stadt nun also zwei große Bahnhöfe in Betrieb: Kombilösung ist das Lindauer Zauberwort. Mit dieser Formel hält der Eurocity München-Zürich weiterhin in Lindau – für die dortige Wirtschaft ein wichtiger Standortfaktor.

Schild Bahnhof Lindau-Reutin
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Schnellere Verbindung zum Flughafen Zürich

Für die Vorarlberger gibt es auch zum Flughafen Zürich-Kloten eine größere Auswahl an Verbindungen mit weniger Stopps zwischen St. Gallen und Zürich. Das gilt auch für die Rheintalstrecke zwischen Zürich und Chur, hier wird mehr Angebot in den Abendstunden versprochen, bei starker touristischer Nachfrage soll auf einen Halbstundentakt verdichtet werden.

Bahnhof Anzeigetafel
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Bessere Zugsverbindungen im Dreiländereck

Am Sonntag tritt der neue Zugfahrplan für das Dreiländereck. In Österreich, Deutschland und der Schweiz rücken damit die großen Zentren näher zusammen. Auch die Anbindung richtung in Italien wird verstärkt. In der Schweiz ist damit auch das Jahrhundertprojekt, die Eisenbahn-Alpentransversale NEAT fertiggestellt – nach 28 Jahren Bauzeit.