Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner (beide ÖVP) bilanzierten zufrieden und appellierten an Unentschlossene, an den nächsten beiden Tagen an den Tests teilzunehmen. Innert Minuten könne man einen großen Beitrag zur Gesundheit der Allgemeinheit leisten, sagte Wallner.
Der Landeshauptmann hatte sich am Freitagnachmittag über einen „sehr guten Start“ der Corona-Massentestungen in Vorarlberg gefreut. Es habe bisher alles funktioniert, man bekomme viele positive Rückmeldungen, sagte Wallner im Gespräch mit der APA.
Keine Probleme, keine langen Schlangen
Wallner begann den Tag, indem er selbst am Test teilnahm. Der Antigen-Test bescheinigte ihm, frei vom Coronavirus zu sein. Ebenso freute den Landeshauptmann, dass das System im Ganzen funktioniere. Weder bildeten sich Warteschlangen, noch gebe es – anders als in anderen Bundesländern – ein Problem mit dem EDV-System. Praktisch in Echtzeit können auf einem Dashboard alle Kennzahlen abgelesen werden, von der Zahl der Anmeldungen über jene der Testungen bis hin zum Wert der positiven Fälle. „Im Schnitt dauert es 24 Minuten, bis die Getesteten ihr Ergebnis erhalten“, so Wallner.
Resümee des Massentestbeginns
Der erste Testtag der Corona-Massentests ist vorbei. Die Bundesregierung hat gehofft, deutlich mehr als 50 Prozent der Österreicher würden sich testen lassen.
Erneuter Appell zum Testen
Der Landeshauptmann zeigte sich auch erfreut darüber, dass die Zahl der Anmeldungen am Freitag weiter im Steigen begriffen war. Eine abschließende Bewertung zur Teilnahmequote wollte er aber noch nicht vornehmen, dafür sei es zu früh. Am Freitagabend (18.00 Uhr) waren mit 88.604 Personen knapp 25,7 Prozent der Testberechtigten in Vorarlberg angemeldet. Unentschlossene bat Wallner erneut, sich an der Testung zu beteiligen. Zwar bevorzuge man es, wenn die Kandidaten angemeldet seien, zur Not könne man aber auch Anmeldung bei einer der 80 landesweiten Teststationen vorbeikommen.
CoV-Massentests in Schoppernau und Hohenems
Seit Freitagfrüh werden in ganz Vorarlberg die Bürger auf Corona getestet. Vor allem jene Infizierten, die keine Symptome haben, sollen bei den Tests entdeckt und anschließend in Quarantäne geschickt werden.
Die Teststraßen haben am Samstag und am Sonntag noch zwischen 07.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Test auch ohne Anmeldung möglich
In Vorarlberg stehen 80 Stationen in 43 Gemeinden zur Testung zur Verfügung, rund 1.600 Personen stehen dafür im Einsatz. Gantner betonte, dass Anmeldungen nach wie vor online als auch per Telefon unter 05574/601-600 möglich seien. „Helfen Sie uns, Infektionsketten zu durchbrechen und die Infektionszahlen zu senken“, betonte er.
Zwar bevorzuge man es, wenn die Kandidaten angemeldet seien, zur Not könne man aber auch Anmeldung bei einer Teststation vorbeikommen. Während für Freitag über 52.000 Anmeldungen vorlagen, waren es für Samstag 27.214 und für Sonntag 7.627. Lediglich in zehn Kleingemeinden lag die Anmeldequote über 30 Prozent.
Tests brauchen nur wenige Minuten
Mit großem Aufwand haben die Gemeinden mit Hilfe von Feuerwehr, Rotem Kreuz und weiterer Freiwilligenorganisationen die Stationen binnen kürzester Zeit als „Einbahnstraßen“ aufgebaut. So etwa in der Turnhalle des Bundesgymnasiums Lustenau. Wo sonst geturnt und Handball gespielt wird, prangen nun am Eingang Schilder, die darauf hinweisen, dass ein Zugang nur mit QR-Code, Lichtbildausweis oder E-Card möglich ist. Durch Markierungen am Boden und der Einweisung durch Ordner sollen Staus vermieden werden. Der Zeitaufwand für die Testperson ist minimal, die Testung nimmt nur wenige Minuten in Anspruch.
„Ein Kommen und Gehen“
„Es ist ein Kommen und Gehen“, heißt es auf die Frage nach dem Zulauf am Freitagmorgen. Nach der Aufnahme per QR-Code wird der Testperson eine Kabine zugewiesen. „Wir machen jetzt einen Nasenabstrich. Ist das Ihr erstes Mal? Haben Sie eine Verengung in der Nase?“, fragt der komplett in Schutzkleidung gepackte Testabnehmer routiniert, das Stäbchen schon im Anschlag. „Sie waren sehr tapfer“, behauptet er nach überstandener Prozedur. Dann kann man auch schon wieder gehen, binnen einer Stunde leuchtet am Handy die SMS mit dem Resultat auf.
Die Tests werden von qualifiziertem Personal abgenommen. „Ich hätte eigentlich jetzt endlich mal ein freies Wochenende“, sagt ein Anästhesiepfleger, der bereits die Woche über im OP und auf der Intensivstation im Einsatz war. Er habe sich trotzdem freiwillig für den Einsatz an den drei Testtagen gemeldet. „Zu Anfang waren alle noch sehr motiviert, jetzt dauert das alles halt schon sehr lange. Man macht seine Arbeit, Jammern hilft eh nicht“, beschreibt er die Stimmung des Pflegepersonals, „Wir müssen da jetzt alle durch“.
Beitrag zur Gesundheit aller
Der Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin ruft dringend zur Teilnahme an den Massentests auf. Damit leiste man einen Beitrag für die Gesundheit in der Familie, im Freundes- und Arbeitskollegen-Kreis. Das diene auch der Entlastung der Spitäler und Arztpraxen und sei ein Schutz für alle Menschen, deren Dienstleistungen man in Anspruch nehme.