Eine Rot Kreuz-Mitarbeiterin bei der Arbeit im neuen Coronavirus-Testzentrum in Dornbirn.
Mathis Fotografie
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Coronavirus

Massentests in Vorarlberg Anfang Dezember

In Vorarlberg ist man davon abgekommen, die CoV-Massentestungen in drei Schritten durchzuführen. Nun sollen alle an einem Testwochenende getestet werden, auch die Lehrer und Polizisten. Geplant ist das Wochendende von Freitag, 4. Dezember, bis Sonntag, 6. Dezember. Das hat das Land am Mittwochmittag bekanntgegeben.

„Ein großes Testwochenende ist aus unserer Sicht am sinnvollsten", sagt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Anmeldungen sollen ab Montag, 30. November 2020, möglich sein.

Die Tests sollten zunächst in mehreren Stufen stattfinden, davon sei man nach intensiven Gesprächen jedoch abgerückt, sagt Wallner. „Wir haben nach eingehenden Beratungen entschieden, alles an einem Wochenende durchzuführen.“ Wallner hofft darauf, dass sich möglichst viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger die Zeit nehmen und an den Tests teilnehmen. Wie Vorarlberg beabsichtigt auch das Land Tirol, die flächendeckenden Corona-Tests an einem großen Testwochenende abzuhalten – mehr dazu Westen prescht bei Massentests vor (oesterreich.ORF.at).

80 Teststationen für flächendeckende Massentests

In Vorarlberg soll es 80 Teststationen für die CoV-Massentests geben, sagte Wallner bei einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag. In fast jeder Gemeinde werde es eine Teststation geben, sagt Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP). An einer Station können pro Tag 1.000 Testungen vorgenommen werden. Dafür brauche es Personal in der Größenordnung von 30 Personen. Wo und in welchen Gemeinden es Teststationen geben wird, werde in den nächsten Tagen bekanntgegeben. Jede Station soll von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet sein.

Wie läuft die Testung ab?

Wer sich testen lassen will, muss sich über das Internet anmelden und erhält einen QR-Code. Mit diesem Code kann sich die Person dann bei der Teststation registrieren. Dann wird der Abstrich für den Antigentest genommen und innerhalb einer Stunde wird man per SMS informiert, ob man positiv oder negativ getestet wurde. Bei einem positiven Testergebnis erfolgt der PCR-Test, den man noch am selben Tag an der gleichen Station ablegen kann.

Wallner hält Idee für gut

Landeshauptmann Wallner hält die Idee der Massentestung für gut. „Sie bietet die Chance, eine Bestandsaufnahme über das aktive Infektionsgeschehen im Land zu bekommen“, sagte der Landeshauptmann. So könne es gelingen, möglichst viele Corona-Infizierte zu finden und rasch abzusondern. „Jeder kann einen Beitrag leisten“, bat er die Bevölkerung um die Teilnahme an den freiwilligen Tests.

Contact Tracing bei allen positiven Fällen

Wie Gantner betonte, werde in Vorarlberg bei allen positiven Fällen auch das Contact Tracing durchgeführt. „Wir können das, weil bei uns die Prozesse schon sehr stark digitalisiert sind“, stellte er fest. In Südtirol lag die Beteiligung am Massentest bei 70 Prozent. Eine solche Quote wäre in Vorarlberg jedenfalls zu stemmen, zeigten sich Wallner und Gantner überzeugt. In Südtirol lag der Anteil der positiven Tests bei etwa einem Prozent. Wallner und Gantner rechneten damit, dass es auch in Vorarlberg einen ähnlichen Ausgang geben könnte.

Bundesheer übernimmt Transport

Das Bundesheer übernimmt den Transport der Testkits nach Vorarlberg und deren Aufteilung auf die einzelnen Teststationen. Mit Blick auf den logistischen Aufwand, der notwendig ist, sprach Gantner von einer „großen gemeinsamen Kraftanstrengung“. „Machen Sie bitte mit, um das Infektionsgeschehen einzubremsen“, appellieren der Landeshauptmann und der Landesrat. Die Tests sind für alle Bürgerinnen und Bürger freiwillig und kostenlos.