Das erste Grundstück, das der Verein gekauft hat, liegt in Lochau und ist heute eine Freiflächenachse vom Zentrum bis zum See, sagt Martin Strele, Obmann des Vereins „Bodenfreiheit“.
Landesgrünzone seit 1977
Seit 1977 gibt es in Vorarlberg die Landesgrünzone, die ein zusammenhängendes Gebiet von Freiflächen definiert. Hier darf nicht gebaut werden. Doch der Druck wächst. Das erste Grundstück, das für eine Industrieerweiterung aus der Landesgrünzone herausgenommen werden sollte, liegt in Weiler. Vier Hektar wollte eine Großbäckerei erwerben. Die Bevölkerung setzte sich zur Wehr, der Betrieb lenkte ein und erstellt in Dornbirn ein beispielhaftes Projekt in gewidmetem Betriebsgelände.
Architekturzentrum Wien thematisiert Umgang mit Boden
„Boden für alle!“ Das ist der Titel einer Ausstellung im Architekturzentrum Wien. Es geht um steil ansteigende Wohnungspreise, umstrittene Betriebsansiedlungen, mangelnde Ernährungssicherheit, städtische Hitzeinseln und die immer kleiner werdenden Grünzonen. Kurz: Es geht um die Frage, wie lange wir uns den sorglosen Umgang mit Grund und Boden noch leisten können.
Die besten Böden des Landes liegen in Ludesch. Zehn bis 15 Euro kann ein Landwirt für den Quadratmeter bezahlen. Wenn ein Industriebetrieb dann 450 bis 500 Euro bietet, gerät der Einzelne und auch die Gemeinde unter Druck. Trotzdem ging die Volksabstimmung für einen Erhalt der Grünzone aus. Doch das ist – nach einem Urteil des Verfassungsgerichtshofs – nichtig. Für Strele ist das ein Generalversagen für die direkte Demokratie und da müsse etwas getan werden.