Bügermeister in Lustenau Kurt Fischer
ORF Vorarlberg
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Politik

Kurt Fischer fordert scharfe CoV-Maßnahmen

„Es scheint ein verzweifelter Kampf gegen das Virus zu sein“, sagt der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer im Samstag-Interview von ORF Radio Vorarlberg. Die Zahlen würden zeigen, dass die gesetzten Maßnahmen „in keinster Weise wirken“.

Trotz eines anderthalböchigen Lockdowns steigen die Zahlen weiter, doch Kurt Fischer resigniert nicht: „Gerade weil wir auf der kommunalen Ebene in einer besonderen Verantwortung sind…und die große Aufgabe haben, dass wir den Menschen klar machen, dass diese zweite Welle, wenn wir sie nicht in den Griff bekommen, wirklich zu katastrophalen Bedingungen führen wird.“

Schmerzhafter Vergleich zu Deutschland

Am augenscheinlichsten kündige sich das bereits in den Spitälern an, so Kurt Fischer. Damit verbunden sei sicherlich auch der Pflegebereicht eines Tages. Dass es in Vorarlberg umgerechnet auf die Einwohnerzahl vier mal mehr Coronavirus-Fälle gibt, als in Deutschland, tue weh, so der Lustenauer Bürgermeister: „Wenn wir jetzt nicht massiv reagieren, dann fährt das Ding an die Wand!“

Fischer führt dabei die Warnungen der deutschen Bundeskanzlerin ebenso an, wie die Aufforderung von 60 führenden Ökonominnen un Ökonomen in der Schweiz, dringend einen „wirksamen Hammer“ auszupacken. „Es wird auch eine Riesen-Herausforderung im Bildungsbereich, dass wir da keine Lost Generation erzeugen“, so Fischer.

Unpopuläre Maßnahmen nötig

„Es ist eine Tatsache – und das sieht man auch wenn man durch das Land fährt – dass sich die Menschen anders verhalten, als in der ersten Welle“, sagt Fischer. Jetzt werde man sehen, ob man mit verschärften Maßnahmen einen wirksamen Wellenbrecher zustande bringt. Zu der aktuellen Haltung habe aber auch die Kommunikation auf Bundesebene beigetragen, die transparenter und frühzeitiger sein sollte. Die Schweiz sei da in vielfältiger Weise ein großes Vorbild.

„Es muss dringend das Bewusstsein in der Bevölkerung wachsen, dass wir in einer Katastrophensituation sind. Was aber vor allem schnell wachsen muss, ist der Mut, jetzt unpopuläre, scharfe Maßnahmen zu setzen“, so Fischer.