In Vorarlberg sind nach Angaben des VCÖ die für Straßen und Parkplätze verbrauchten Flächen von 4.767 Hektar im Jahr 2015 auf 4.825 Hektar im Vorjahr gestiegen. Die Bauflächen ohne Betriebe hätten in diese Zeit von 9.200 auf 9.565 Hektar zugenommen. Das entspreche eine Verbauung von 91,2 Hektar im Jahr. Das sind umgerechnet rund 130 Fußballfelder.
Immer mehr Zweit- und Drittautos
In Vorarlberg gibt es nach Angaben des VCÖ rund 95.000 Wohngebäude. Dabei liege der Anteil der Mehrfamilienhäuser (drei oder mehr Wohnungen) mit rund 16 Prozent über dem Österreich-Schnitt von 13 Prozent. 46 Prozent der Wohnhäuser (inklusive Einfamilienhäuser) hätten pro Haushalt zwei oder mehr Autoabstellplätze. In Vorarlberg sei die Zahl der Zweit- und Drittautos von rund 24.000 im Jahr 2000 auf mittlerweile rund 57.000 angestiegen.
Private Haushalte, die in einer Region mit geringer Siedlungsdichte wohnen, haben laut VCÖ um rund 50 Prozent höhere Ausgaben für Mobilität als jene, die in einer Stadt mit hoher Siedlungsdichte wohnen. Durch die Zersiedelung steigen auch die Kosten für die Gemeinden. Die Erschließungskosten wie Straße, Kanal und Trinkwasser seien bei freistehenden Häusern bis zu zehnmal so hoch wie bei mehrgeschossigen Wohnbauten.
Energieverbrauch der Mobilität
Beim Hausbau werde der Energieverbrauch der Mobilität meist ausgeblendet, so Michael Schwendinger vom VCÖ. Wenn ein Niedrigenergiehaus auf der grünen Wiese errichtet wird und der Haushalt zwei Autos hat, sei der Gesamtenergieverbrauch höher als jener eines autofreien Haushalts in einer Altbauwohnung.
Um die Klimaziele erreichen zu können, müsse der Focus nicht nur auf Energiesparhäuser sondern auch auf Verkehrssparhäuser gelegt werden. Mit steigender Siedlungsdichte sinke auch der Pkw-Motorisierungsgrad. Der VCÖ fördert deshalb einen Stopp der Zersiedelung und die Stärkung der Ortszentren. In der Wohnbauförderung müsse die bestehende Pkw-Stellplatzverpflichtung abgeschafft werden.