Apothekenschild an einer Hauswand
ORF.at/Sabine Koder
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Coronavirus

Apotheken liefern Medikamente nach Hause

Während der CoV-Krise ist es vielen Menschen nicht mehr möglich, selbst zur Apotheke zu gehen. Deshalb haben sich einige Apotheken dazu entschieden, dringend benötigte Medikamente auch auf Bestellung zu den Patientinnen und Patienten nach Hause zu liefern.

Grundsätzlich bieten beinahe alle Apotheken eine Notfallzustellung an. „Die Coronavirus-Situation zwingt manche unserer Kunden, zu Hause zu bleiben, rein als Schutzmaßnahme oder weil eine Absonderung vorgegeben wurde. Schon in der ersten Lockdown-Phase wurde deshalb flächendeckend eine Zustellung organisiert, um hier zu helfen“, sagt Jürgen Rehak, Präsident des Österreichischen Apothekerverbands.

Medikamente auf Bestellung

Die Zustellung wird zum Teil in Eigenregie gemacht, in manchen Fällen aber auch gemeinsam mit sozialen Einrichtungen. Die Rhein-Apotheke in Höchst wickelt die Medikamenten-Zustellung beispielsweise gemeinsam mit dem Sozialsprengel ab.

Jürgen Rehak
ORF
Der Präsident des österreichischen Apothekerverbands Jürgen Rehak

Obwohl der Alltag in den Apotheken derzeit vermutlich kaum stressiger sein könnte, bringt auch Silvia Rief-Kirsch von der Apotheke im Hatlerdorf mit ihrem Team täglich Medikamente zu Menschen, die sich in Quarantäne befinden oder niemanden haben, der für sie einkaufen gehen kann.

Auch rezeptpflichtige Medikamente

Das System hinter dem speziellen Lieferservice ist schnell erklärt: Wer rezeptfreie Medikamente braucht, die er gegenwärtig aber nicht selbst besorgen kann, gibt einfach per Telefon oder E-Mail bei der Apotheke seine Bestellung auf und bekommt die Arzneien dann bis vor die Tür geliefert.

„Und wenn man Medikamente vom Arzt benötigt, dann kann uns der Hausarzt das Rezept dafür elektronisch übersenden und wir können dem Kunden die Bestellung dann direkt zustellen“, erklärt Apothekerin Rief-Kirsch. Für die sichere Zustellung ist es wichtig, anzugeben ob man gerade an COVID-19 erkrankt ist. Dann wird einem die Bestellung zwar dennoch persönlich, aber mit genügend Sicherheitsabstand übergeben.

„ApoMat“ vor der Apotheke im Hatlerdorf

Und für Erkrankte, die während der Coronavirus-Krise die Apotheke auch ohne Quarantänepflicht nur ungern besuchen, gibt es vor dem Eingang der Hatlerdorf Apotheke immer noch den „ApoMat“.

Ein Apotheken-Automat, der mit unterschiedlichen rezeptfreien Medikamenten und medizinischer Erstversorgung bestückt ist und bei dem vieles schnell und einfach eingekauft werden kann, ohne die Apotheke betreten zu müssen.