Familienverband gegen Schulschließungen
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Wallner: Schulschließungen hinauszögern

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) will eine Schließung der Pflichtschulen so lange wie möglich verhindern. Jedoch müsse die Infektionsentwicklung weiterhin genau beobachtet werden. Am Donnerstag berät die Covid-Kommission über strengere Regeln. Schulschließungen steht im Raum.

Landeshauptmann Markus Wallner empfiehlt, so lange wie möglich normalen Unterricht zu ermöglichen. Das hänge jedoch vom weiteren Infektionsverlauf ab. Dieser müsse genau beobachtet und in Zusammenhang zu den Schulen gestellt werden. Sobald es hier aussagekräftige Zahlen gebe, könne eine Entscheidung getroffen werden, sagt Wallner.

Der Grüne Klubchef Daniel Zadra sagte, bisher sei er generell dafür gewesen, die Pflichtschulen offenzuhalten. Jetzt allerdings nicht mehr um jeden Preis. Hier müsse eine offene Diskussion mit allen möglichen Optionen geführt werden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat bereits mit weiteren Einschränkungen gedroht, sollten die Coronavirus-Fälle nicht zurückgehen. Eine Schließung der Pflichtschulen sei nicht mehr unrealistisch, so Anschober. Die Bundesländer sind dagegen, die Bundesregierung selbst ist in dieser Frage gespalten – mehr dazu in: Anschober stellt erneut Verschärfungen in Aussicht.

Familienverband klar gegen Schulschließungen

Der Vorarlberger Familienverband setzt sich vehement dafür ein, dass die Schulen trotz der Pandemie geöffnet bleiben. Die Schließung im Frühjahr hätte die Eltern durch Homeschooling und vermehrte Betreuungszeiten vor ganz massive Probleme gestellt, erklärt Patricia Zupan-Eugster, Obfrau des Vorarlberger Familienverbands. Zudem sei eine Schließung vor allem für Kinder aus Familien, die zuhause weniger unterstützen können, psychisch belastend. Zuletzt hatten einige Wissenschaftler verlangt, die Schulen sofort zu schließen.

Themenbild Schule: Homeschooling – Mann mit Mädchen beim Arbeiten, ein zweites, jüngeres Mädchen sitzt auf seinem Schoß und steckt ein Spielzeug zusammen
Pressefoto Scharinger / Johanna Schlosser
Viele Eltern mussten Kinderbetreuung, Unterricht und Arbeit über Wochen zuhause stemmen

Familienverband: Bundesregierung muss reagieren

Zupan-Eugster fordert zukunftsfähige Lösungen, und diese hätten nichts mit einer Schulschließung gemeinsam: "Bildung ist der zentrale Punkt für jeden Einzelnen und auch für unsere Gesellschaft. Gerade in Krisen wie dieser muss vorwärts gedacht und gehandelt werden.“ Laut dem Familienverband soll die Bundesregierung einen Plan für die Schule der Zukunft entwickeln, damit Lehrer und auch Schüler zukünftig besser geschützt werden können und Bildung auf gewohntem Wege vermittelt werden kann. Die Bundesregierung hat bereits verkündet, sollte es zu keiner Eindämmung des Virus kommten, könnten weitere Maßnahmen die Folge sein – mehr dazu in: Schulen vor Schließungen? Ärzte warnen vor Folgen für Kinder.