Intensivbett
Sergey – stock.adobe.com
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Coronavirus

Sorge um Kapazitäten bei den Intensivbetten

Der Feldkircher Intensivmediziner Wolfgang List befürchtet, dass die Intensivstationen in Vorarlberg bereits Ende November ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben könnten. In Vorarlberg stehen 100 Intensivbetten zur Verfügung.

List, Oberarzt am Landeskrankenhaus Feldkirch, koordiniert derzeit sämtliche intensivmedizinische Behandlungen für Coronavirus-Patienten in Vorarlberg. In Vorarlberg würden in „Normalzeiten“ etwa 50 Intensivbetten zur Verfügung stehen, sagt List im Samstaginterview von ORF Radio Vorarlberg. Im Rahmen der Pandemie habe man sich seit dem Frühjahr vorbereitet und die Kapazität auf etwa 100 Intensivbetten verdoppeln können.

Wann genau diese Kapazität erschöpft ist, könne derzeit niemand sagen, so List. Anhand der Zahlen müsse man aber befürchten, dass Mitte oder Ende November die Kapazitäten erreicht sein könnten. Und zwar dann, wenn es nicht zu einer raschen Trendwende bei den Neuinfektionen kommt.

Wolfgang List
ORF
Intensivmediziner Wolfgang List

Alter bleibt größter Risikofaktor

List hofft, mit dem zur Verfügung stehenden Personal über die Runden zu kommen. Es gebe gut ausgebildete Intensivpersonal, aber dieses könne man nicht so einfach verdoppeln. Er betont, dass man schon im Frühjahr damit angefangen hat, Pfleger, die nicht primär auf der Intensivstation arbeiten, einzubinden und zu schulen.

Das Alter in Zusammenhang mit klassischen Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck und Fettleibigkeit sei in Vorarlberg der größte Risikofaktor, um nach einer Coronavirus-Infektion auf der Intensivstation behandelt werden zu müssen, sagt List. Das Durchschnittsalter der Intensivpatienten liege bei 70 Jahren.

Bisher mussten laut List nur wenige junge Coronavirus-Patienten auf der Intensivstation behandelt werden. Deren Krankheitsverlauf sei auch nicht so alarmierend gewesen.