ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer fordert Planungssicherheit. Man könne Unternehmer und Beschäftigte nicht in einer unsicheren Situation lassen. Für ihn ist es deshalb wichtig, dass nicht wöchentlich neue Einschränkungen beschlossen werden.
„Druck auf dem Arbeitsmarkt steigt weiter“
Die finanziellen Folgen eines möglichen Lockdowns müssten nach dem Vorbild Deutschlands durch finanzielle Zuschüsse abgefangen werden, fordert Stemmer. Betriebe müssten unbedingt gestützt werden, damit nicht viele Menschen arbeitslos werden.
Der Druck auf den Arbeitsmarkt wird nach Ansicht von Stemmer weiter steigen: „Wir bedrohen Existenzen und Familien mit Kindern könnten möglicherweise am Existenzminimum leben“. Das müsse verhindert werden.
„Mehr Eigenverantwortung statt Betriebssschließungen“
Klar gegen einen Lockdown spricht sich auch der Vorarlberger Wirtschaftskammerpräsident Hans-Peter Metzler aus. Die Betriebe würden seit dem Frühjahr beweisen, dass sie verantwortungsvoll mit der Situation umgehen. Von den Branchen wie Gastronomie, Hotellerie oder Handel würden nachweislich keine großen Ansteckungszahlen ausgehen. Im privaten Bereich sei das hingegen sehr wohl der Fall.
Sollten dennoch „virologische Maßnahmen“ notwendig sein, erwartet sich Metzler von der Bundesregierung, dass die Betriebe eine unbürokratische und rasche Entschädigung erhalten. Er fordert einen „sachlichen Konsens aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Interessen“. Es müssten gleichermaßen die Gesundheit der Bevölkerung aber auch deren Arbeitsplätze gesichert werden. Das Motto für Metzler lautet, mehr Eigenverantwortung statt Betriebsschließungen.