Gemeinde Mittelberg
Coronavirus

Deutscher Teil-Lockdown trifft auch Kleinwalsertal

In den de facto-Exklaven Kleinwalsertal und Jungholz hält sich der wirtschaftliche Schaden durch den angekündigten deutschen Teil-Lockdown vorerst in Grenzen. Wichtig sei, dass die Grenzen offen bleiben, betonten die Bürgermeister Andi Haid (Kleinwalsertal) und Karina Konrad (Jungholz).

Sowohl das Kleinwalsertal mit rund 5.000 Einwohnern sowie Jungholz (300 Einwohner) sind auf dem Straßenweg nur über Deutschland erreichbar. Die Grenzschließung zwischen Österreich und Deutschland im Frühjahr wirkten sich auf diese Kommunen deshalb besonders prekär aus. Weil das Kleinwalsertal und Jungholz im Alltagsleben eine Einheit mit dem deutschen Staatsgebiet bilden, sind diese beiden Regionen von der deutschen Reisewarnung für Österreich ausgenommen.

Ständiger Blick nach Wien und Berlin

Aufgrund des deutschen Teil-Lockdowns seien touristische Reisen in Deutschland nun verboten, sagte Haid. Es gebe zwar bereits erste Stornierungen, da man sich aber noch in der Zwischensaison befinde, habe das keine allzu gravierenden Auswirkungen. „Wir hoffen, dass diese Maßnahmen helfen, damit Winter-Tourismus möglich sein wird“, so Haid. Das Kleinwalsertal lebt praktisch ausschließlich vom Tourismus und dabei wiederum praktisch zur Gänze vom deutschen Gast.

Bürgermeister Kleinwalsertal Andi Haid
ORF Vorarlberg
Bürgermeister Andi Haid (Kleinwalsertal)

Haid blickte aber nicht nur nach Berlin, sondern auch nach Wien, „denn rechtlich gehören wir natürlich zu Österreich“. Er rechnete damit, dass in Österreich bald ähnliche Maßnahmen wie in Deutschland angekündigt werden.

Die Jungholzer Bürgermeisterin Karina Konrad sagte, man blicke wie das Kleinwalsertal ständig in „beide Richtungen“ – nach Österreich und nach Deutschland. Der Tourismus sei nämlich für den Ort im Oberallgäu die Haupteinnahmequelle.