Bei der Explosion kurz nach Mitternacht wurden ganze Wandteile der Schule durch die Luft geschleudert. Glasscherben und Metallstücke waren deutlich über 100 Meter weit verteilt, das anschließend ausgebrochene Feuer brannte mehrere Stunden lang. Große Teile des dreistöckigen Gebäudes wurden beschädigt, das obere Stockwerk ist laut Angaben der Stadt beinahe komplett zerstört.
Menschen von Trümmerteilen getroffen
Zwei Menschen aus der Nachbarschaft wurden bei der Explosion leicht verletzt, weil sie von herumfliegenden Trümmern getroffen wurden. Weiters wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Auch bei Gebäuden in der Nähe wurden durch die Detonation Fenster zerstört, zudem entstanden am rund 150 Meter Luftlinie entfernten Gebäude der Dornbirner Feuerwehr Schäden. Betroffen war auch die unmittelbar neben der Schule liegende Bahntrasse – der Zugsverkehr war längere Zeit unterbrochen, weil die Trasse auf Schäden überprüft wurde.
Feuerwehrkommandant Gerold Hämmerle 18.10.2020
Großbrand zerstörte Gebäude völlig
„In Folge der Explosion ist ein großer Brand ausgebrochen, der das ganze Gebäude umfasst hat“, sagte Feuerwehrkommandant Gerold Hämmerle. Obwohl die nur etwa 150 Meter entfernte Feuerwehr in kürzester Zeit am Brandort war, wird am Gebäude nicht viel zu retten sein: „Das hat sicher mehrere Ursachen. Der gesamte östliche Gebäudeteil ist im Obergeschoß völlig zerstört. Die Trümmer sind fast 100 Meter weit weggeflogen. Es war überhaupt kein Dach mehr vorhanden.“
Das Gebäude sei ein Holzplattenbau, der sehr wenig Widerstand gegen die Löschwasserausbreitung gebe, und man wisse noch nicht, wie die Statik aussehe, so Hämmerle in einer ersten Reaktion gegenüber dem ORF in der Nacht. Das Gebäude habe einen Gasanschluss gehabt, bestätigte der Feuerwehrkommandant, ohne einer Brandermittlung vorgreifen zu wollen.
Glücklicherweise nachts passiert
„Es ist schlimm, aber Gott sei Dank in der Nacht passiert“, sagte die Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann in einer ersten Reaktion am Brandort gegenüber dem ORF: „Es ist die Ausweichschule Fischbach, wo wir derzeit drei Klassen der noch zu bauenden Volksschule Forach drin haben. Am Nachmittag waren noch Lehrpersonen im Gebäude, also wir haben Glück im Unglück, dass dies in der Nacht passiert ist. Aber es ist ein Totalschaden, die Schule ist abgebrannt.“
Ausweichlösung für Schüler
Für die Schüler werde man natürlich eine Ersatzlösung finden, so Kaufmann. Sie habe mit der Leiterin bereits geredet, diese werde die Eltern umgehend informieren. Wahrscheinlich werde man in einer anderen Schule drei Räume frei machen und kurzfristig Möbel auftreiben. Ob das schon bis Montag gelinge, sei noch nicht absehbar.
Interview Bürgermeisterin Andrea Kaufmann 18.10.2020
Auch Teile der Musikschule untergebracht
Die Ausweichschule Fischbach wurde vor rund zehn Jahren errichtet und dient seither als Ausweichquartier für jene Schulen, die im Rahmen des Dornbirner Schulraumkonzepts saniert oder neu errichtet werden.
Mit dem neuen Schuljahr wurden in dem Gebäude die ersten Klassen des neuen Schulsprengels Forach gestartet. Auch Teile der Musikschule sind in der Ausweichschule untergebracht.