Die „Sowitasgoht VII“ ist seit vielen Jahren in Hard zu Hause, aber bekannt ist die hölzerne 10-Meter-Yacht am ganzen Bodensee: „Das ist immer wieder sehr interessant, wenn man auf dem See dahin segelt und andere Boote vorbeisegeln und uns zurufen“, erzählt die Bootseignerin Sibylle Hartmann, der das Schiff seit 2012 gehört.
Legendäre Schiffe
Sie heißen „Sowitasgoht“ oder „Porcupine“ und sind Seglern am Bodensee seit Jahrzehnten ein Begriff: die Schiffe, die der Bregenzer Franz Plunder baute oder zumindest plante.
Plunder blieb mit Schiff in den USA
Als Franz Plunder das Schiff 1936 im Harder Hafen zum ersten Mal ins Wasser ließ, war er in der Öffentlichkeit bereits bekannt: Dreizehn Jahre davor lief am selben Ort nämlich vor tausenden Schaulustigen eine Hochseeyacht vom Stapel, mit der er und drei Freunde den Atlantik überquerten. Die „Sowitasgoht V“ blieb anschließend ebenso in den USA wie Plunder selbst.
Nicht nur Eigenbau, sondern auch Planung
Erst in den 1930er Jahren kehrte Plunder an den Bodensee zurück – mit seiner zweiten Frau Olga, einer Amerikanerin. In den folgenden Jahren baute er nicht nur eigene Schiffe, sondern plante auch welche, die anderswo entstanden – so wie die „Porcupine“, die 1934 in Bremen gebaut wurde. Auftraggeber war der Textilfabrikant Max Stoffel, dessen Villa heute noch in Arbon am Schweizer Seeufer steht.
Volker Friedrich, seit 1996 Eigner der „Porcupine“, erzählt, dass Stoffel ein besonderes Schiff haben, „einen Traum verwirklichen“ wollte. Stoffel habe ein Schiff gewollt, dass auf dem großen Wasser sicher und nicht zu sportlich ist – und in dem man gehen kann. Tatsächlich verbrachte die „Porcupine“ einen Sommer an der Adria, aber seit 1935 ist sie wieder am Bodensee unterwegs.
1957 endgültig nach Bregenz zurück gekehrt
Franz Plunder und seine Frau emigrierten 1938 wieder in die USA und kehrten 1945 für kurze Zeit als Angehörige der US-Army zurück. Dann arbeitete der gelernte Bildhauer wieder als Schiffsbau-Lehrer in den USA, ehe die beiden 1957 endgültig nach Bregenz zurückkehrten.
Da baute er nur noch eine weitere „Sowitasgoht“ – im Jahr 1961, für den Maler Leopold Fetz. Diese ist heute allerdings längst nicht mehr so gut in Schuss wie die „Sowitasgoht VII“, die neben all den historischen Details noch eine besondere Kostbarkeit birgt – ein altes Koffergrammophon aus der Entstehungszeit des Schiffes.