Mitarbeiter eines Heizöllieferanten bereitet die Betankung eines Mehrfamilienhauses vor
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
Umwelt

Heizöl soll klimafreundlich werden

In Österreich wird an der Entwicklung eines klimaferundlichen Heizöls gearbeitet. Denn auch wenn es beim Umstieg auf ein anderes Heizmittel lukrative Förderprogramme gibt, sind in Vorarlberg immer noch an die 29.000 Ölheizungen im Betrieb. Ein Grund dafür ist der günstige Rohstoff.

Heizöl ist mittlerweile wegen seiner Umweltbelastung nahezu verpönt. Dennoch ist dieses Heizmittel bei den Vorarlbergern immer noch sehr beliebt. Gerade heuer haben viele bereits im Frühling ihre Tanks aufgefüllt, denn so günstig wie zu diesem Zeitpunkt war der Rohstoff schon lange nicht mehr, sagt Peter Aberer, der Obmann der Fachgruppe Energiehandel in der Wirtschaftskammer.

Bereits jetzt wurden schon 80 Prozent der Kunden bedient, und die Heizsaison hat gerade erst begonnen. Aberer spricht von einem außergewöhnlichen Jahr. Im Juli kam der Markt dann aber zum Erliegen, er zieht erst wieder langsam etwas an, meint Aberer.

„Grünes“ Heizöl wird getestet

Da die Förderprogramme für einen Wechsel starke Anreize bieten, gehen die Heizöllieferanten jetzt in die Offensive. Aberer verweist auf eine Innovation, die in ganz Österreich schon getestet werde und in rund fünf Jahren auf den Markt kommen soll, nämlich eine Art „grünes“ Heizöl, das klimafreudlich und CO2-neutral sein soll.

Dieses „grüne Heizöl“ trägt den namen PTL – das steht für „Power to Liquid“ – und wird in Deutschland bereits produziert. In Österreich soll demnächst eine Produktionsanlage entstehen. Erzeugt wird das „grüne“ Heizöl mithilfe von Wasserstoff, der durch Solar- oder Windkraftstrom produziert wird. Die Anlage filtert aus der Luft CO2, das mit dem Wasserstoff zusammengeführt wird und am Schluss entsteht laut Aberer daraus ein Treib- bzw. Brennstoff.

Groß hat Zweifel

Der grüne Bundesrat und Energieexperte Adi Groß hält die Herstellung von CO2-neutralem Heizöl für wirtschaftlich nicht realistisch. Technisch sei es zwar machbar, räumt Groß ein, aber so eine Produktion sei unfassbar teuer, auch die Betriebskosten wären extrem teuer. Der Grüne Bundesrat spricht von einer „Riesenfalle“ und einem „sozialpolitisch gefährlichen Vorhaben“. Ölkessel seien eine tote Technologie, man schaue politisch viel mehr, dass Haushalte möglichst kostenfrei ihre alten Ölheizungen austauschen können.