Mit einer sogenannten Friedensmenschenkette hat unter anderem die Initiative „Querdenken“ am Bodenseeufer mehr als 1.000 Menschen mobilisiert. An der Insel Mainau waren es laut Polizei mindestens weitere 500. Angemeldet hatten die Organisatoren jedoch 15.000 Menschen – und auf noch viel mehr gehofft. Zahlen von den Veranstaltern gab es zunächst nicht. Dafür müssten Luftaufnahmen ausgewertet werden, hieß es vom Mitorganisator Gerry Mayr, der auch eine „Querdenker“-Demonstration am Sonntag in Konstanz veranstaltet.

Rund um den Bodensee
Die Menschenkette sollte durch Österreich, Deutschland, Liechtenstein und die Schweiz führen und damit vier Länder miteinander verbinden. Ziel sei gewesen, ein europäisches Signal gegen die Coronavirus-Maßnahmen zu setzen und in einen Dialog mit der Regierung zu treten, so Mayr. Der Konstanzer Unternehmer hält Quarantäne für ein modernes Gefängnis und die Maskenpflicht für Unrecht.
17 Demonstrationen in Konstanz
Insgesamt 17 Demonstrationen fanden am Samstag in Konstanz statt. Es handelte sich um Kundgebungen von Kritikern der Coronavirus-Maßnahmen sowie um Gegenkundgebungen. Auch auf Seiten der Gegendemonstranten hätten sich nur kleine Gruppen versammelt, teilte die Polizei mit.
Die Polizei stufte die Gesamtlage am frühen Nachmittag als „sehr ruhig“ ein. Lediglich zwei so genannte „Querdenker“, die ohne Maske eine Gaststätte betreten hätten, seien des Hauses verwiesen worden, teilte die Polizei mit.
Der weitaus größte Teil der am Wochenende erwarteten Veranstaltungen war nicht von Kritikern der Gesundheitsmaßnahmen angemeldet worden. Nach Angaben der Stadt sollten die Kundgebungen mehrheitlich für Themen wie Solidarität, Verantwortung in Zeiten der Coronavirus-Krise und den Kampf gegen Antisemitismus eintreten.
Weitere Kundgebungen am Sonntag
Am Sonntag sind zwölf weitere Kundgebungen in der Konstanzer Innenstadt geplant. Bei einer Veranstaltung soll dort auch der Initiator der so genannten Querdenker-Bewegung, Michael Ballweg, sprechen.
Die Auflagen der Stadt Konstanz für die Veranstaltungen waren streng. Um Abstandsregeln sicher zu stellen, mussten die Veranstalter pro 50 Teilnehmer vier Ordner stellen. Zudem waren Reichskriegsflaggen, Kaiserreichsflaggen und Zeichen, die einen deutlichen Bezug zur Zeit oder zu den Verbrechen des Nationalsozialismus haben, verboten.