Coronavirus-bedingt musste auch das vorarlberg museum viele Ausstellungen verschieben oder sogar absagen, denn Künstlerinnen und Künstler können mit ihren Kunstwerken derzeit nur eingeschränkt reisen. Deshalb hat sich das Museum bei den neuen Ausstellungsformaten einfach auf das besonnen, was da war – und zwar einerseits auf die eigene Sammlung, und andererseits auf das Alltägliche inmitten der Coronavirus-Krise.
Geschichte der Sammlung:
Die Sammlung des vorarlberg museums umfasst rund 160.000 Objekte. Sie geht auf die Gründung des Vorarlberger Landesmuseumsvereins im Jahr 1857 zurück. Der Verein wollte die Kulturgüter des Landes vor dem Verkauf und der Verschleppung ins Ausland bewahren.
Schätze aus vergangener Zeit
In den Depots des Museums schlummern rund 160.000 Objekte – vom historischen Folterwerkzeug über antike Steine bis hin zum Silberschatz aus Lauterach. Da nicht alles gezeigt werden kann, was das Museum über die Jahre gesammelt hat, haben sich neun Kuratorinnen und Kuratoren für ihre Lieblingsstücke entschieden.
Dabei haben sie sich aber nicht nur auf die wertvollsten Bestände, wie etwa Bilder von Angelika Kauffmann und Rudolf Wacker geeinigt. „Denn manchmal sind es die unscheinbaren Dinge, anhand derer man erstaunliche Geschichten über das Land und das Leben seiner Bewohnerinnen und Bewohner erzählen kann“, heißt es in einer Aussendung des Museums. Die Sonderausstellung ist von 3. Oktober 2020 bis Februar 2021 im Museum zu besichtigen.
Wie Vorarlberg den Lockdown erlebte
Die zweite Ausstellung „Shutdown. Vorarlberg und Corona“ ist derzeit im Atrium des vorarlberg museums zu sehen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Zeit während des Lockdowns. Das Museum zeigt, wie die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger diesen plötzlichen Stillstand und die darauffolgende Ausnahmesituation erlebt haben.
vorarlberg museum
Die Ausstellung kann von 3. Oktober bis 24. Jänner 2021 besucht werden. Die „ORF-Museumszeit“ bietet vom 3. bis 10. Oktober 2020 reduzierten Eintritt an.
Sammlungen zur „neuen Normalität“
Das Museum begann zu diesem Zeitpunkt damit, Dinge der „neuen Normalität“ im Leben der Menschen zu sammeln. Die Bevölkerung wurde über digitale Plattformen eingeladen, Fotos, Berichte oder Objekte einzureichen. Gesammelt wurden unter anderem Einkaufslisten, Fiebertagebücher oder Grenzübertrittscheine. Es gibt Fotos von leeren Regalen im Supermarkt oder vom menschenleeren Dornbirner Marktplatz an einem schönen Samstagmorgen. Später wurde daraus eine vielstimmige Geschichte über die Coronavirus-Zeit, ergänzt mit Kunstwerken, die ebenfalls im Frühjahr 2020 entstanden sind.