Das vorarlberg museum von Außen.
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Kultur

vorarlberg museum: Lieblingsstücke und Lockdown

Das vorarlberg museum eröffnet gleich zwei neue Ausstellungen. Die eine bietet einen Streifzug durch die umfangreiche Sammlung des Hauses. Im Atrium geht es hingegen um die „neue Normalität der Gegenwart“. Zu sehen ist, wie die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger die Zeit des Shutdowns erlebt haben.

Coronavirus-bedingt musste auch das vorarlberg museum viele Ausstellungen verschieben oder sogar absagen, denn Künstlerinnen und Künstler können mit ihren Kunstwerken derzeit nur eingeschränkt reisen. Deshalb hat sich das Museum bei den neuen Ausstellungsformaten einfach auf das besonnen, was da war – und zwar einerseits auf die eigene Sammlung, und andererseits auf das Alltägliche inmitten der Coronavirus-Krise.

Fotostrecke mit 11 Bildern

Ein Foto der Ausstellung „Sehen, wer wir sind. 100 Objekte aus der Sammlung“ im vorarlberg museum.
Miro Kuzmanovic
„Sehen, wer wir sind. 100 Objekte aus der Sammlung“: Burkas von der Künstlerin Scherling-Elia aus einem Frauenlager in Islamabad
Ein Foto der Ausstellung „Sehen, wer wir sind. 100 Objekte aus der Sammlung“ im vorarlberg museum.
Miro Kuzmanovic
Die Ausstellung ist ein bunter Mix aus verschiedenen Jahrzehnten
Ein Foto der Ausstellung „Sehen, wer wir sind. 100 Objekte aus der Sammlung“ im vorarlberg museum.
Miro Kuzmanovic
Unterschiedliche Kunstwerke und Artefakte aus ganz Vorarlberg werden präsentiert
Ein Foto der Ausstellung „Sehen, wer wir sind. 100 Objekte aus der Sammlung“ im vorarlberg museum.
Miro Kuzmanovic
Auch viele Gemälde und Zeichnungen sind zu sehen
Lois Hechenblaikner, *1958, Genieße das Leben, (Teil einer Werkserie), 2007, Fotografie
Markus Tretter
Die Fotografie „Genieße das Leben“ ist Teil einer Werkserie von Lois Hechenblaikner (2007)
Edmund Kalb (1900 bis 1952), Selbstbildnisse, entstanden 1918 bis 1937, Aquarell, Bleistift, Kreide und Tusche auf Papier
Markus Tretter
Selbstbildnis von Edmund Kalb (1900 – 1952)
Männliche Votivfigur, 5. Jhd. v. Chr. Fundort: Bludenz, nahe der Kirche St. Peter, Bronze
Markus Tretter
Eine männliche Votivfigur aus Bronze aus dem 5. Jhd. v. Chr., gefunden in Bludenz
Puppenküche, um 1860, Holz, Metallarten, Steingut, Modelliermasse, Glas, Leder, Textil, Naturfasern, Naturseife
Markus Tretter
Eine top ausgestattete Puppenküche, entstanden um 1860
WolfGeorg (d.i. Georg Fitz), *1987, „Australian Cattle Dog“, 2019, aus Holz, Acryl und Leder
Markus Tretter
Der „Australian Cattle Dog“ von WolfGeorg (d.i. Georg Fitz)
Rusch J., Museum (Vorarlberger Landesmuseum), Entwurfszeichnung, Tusche/Papier, 1895
Markus Tretter
Eine Entwurfszeichnung von 1895 von Rusch J. mit Tusche auf Papier
Spanischer Mantel oder „Schandmantel“ aus der Fronfeste Bregenz, 17. /18. Jahrhundert, Holz, Eisen
Markus Tretter
Ein „Spanischer Mantel“, auch „Schandmantel“ genannt, aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, gefunden im ehemaligen Gefängnis der Bregenzer Oberstadt

Geschichte der Sammlung:
Die Sammlung des vorarlberg museums umfasst rund 160.000 Objekte. Sie geht auf die Gründung des Vorarlberger Landesmuseumsvereins im Jahr 1857 zurück. Der Verein wollte die Kulturgüter des Landes vor dem Verkauf und der Verschleppung ins Ausland bewahren.

Schätze aus vergangener Zeit

In den Depots des Museums schlummern rund 160.000 Objekte – vom historischen Folterwerkzeug über antike Steine bis hin zum Silberschatz aus Lauterach. Da nicht alles gezeigt werden kann, was das Museum über die Jahre gesammelt hat, haben sich neun Kuratorinnen und Kuratoren für ihre Lieblingsstücke entschieden.

Dabei haben sie sich aber nicht nur auf die wertvollsten Bestände, wie etwa Bilder von Angelika Kauffmann und Rudolf Wacker geeinigt. „Denn manchmal sind es die unscheinbaren Dinge, anhand derer man erstaunliche Geschichten über das Land und das Leben seiner Bewohnerinnen und Bewohner erzählen kann“, heißt es in einer Aussendung des Museums. Die Sonderausstellung ist von 3. Oktober 2020 bis Februar 2021 im Museum zu besichtigen.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Ein Foto der Ausstellung „Shutdown. Vorarlberg und Corona“ im Atrium des vorarlberg museums.
Miro Kuzmanovic
Die Ausstellung „Shutdown. Vorarlberg und Corona“ im Atrium des vorarlberg museums
Eine Frau sitzt auf einem Sofa, die Haare in ein Handtuch gewickelt, ihr Blick in ein Smartphone gerichtet, vor ihr auf dem Tisch liegt Kinderspielzeug.
Karin Nussbaumer
Impressionen der Lockdown-Zeit
Ein Foto der Grenzschließung in Hörbranz am 18. März 2020.
Sarah Mistura
Eine Fotografie von der deutschen Grenze in Hörbranz nach der Grenzschließung am 18. März 2020
Gehäkelte Coronaviren von B. Sieber-Mayr.
vorarlberg museum
Gehäkelte Coronaviren in verschiedenen Größen von B. Sieber-Mayr
Pamela Rußmann, Die Ansichten von Frauen, 2020, Fotografie
vorarlberg museum
Ein Schnappschuss von Pamela Rußmann mit dem Titel „Die Ansichten von Frauen“
Screenshot eines Zoom-Calls der „Aktion Demenz“ in Zeiten der CoV-Krise.
vorarlberg museum
Screenshot eines Zoom-Calls der „Aktion Demenz“
Zeichnen gegen die Einsamkeit, eine Bleistiftzeichnung von Bella Angora aus dem Jahr 2020.
Bella Angora
„Zeichnen gegen die Einsamkeit“, Bleistiftzeichnung der Künstlerin Bella Angora
Ein Kunstobjekt von Ulrike Maria Kleber aus dem Jahr 2020. Ein eingerahmter Mund-Nasen-Schutz.
Arno Gehrer
Ein Kunstobjekt von Ulrike Maria Kleber

Wie Vorarlberg den Lockdown erlebte

Die zweite Ausstellung „Shutdown. Vorarlberg und Corona“ ist derzeit im Atrium des vorarlberg museums zu sehen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Zeit während des Lockdowns. Das Museum zeigt, wie die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger diesen plötzlichen Stillstand und die darauffolgende Ausnahmesituation erlebt haben.

vorarlberg museum
Die Ausstellung kann von 3. Oktober bis 24. Jänner 2021 besucht werden. Die „ORF-Museumszeit“ bietet vom 3. bis 10. Oktober 2020 reduzierten Eintritt an.

Sammlungen zur „neuen Normalität“

Das Museum begann zu diesem Zeitpunkt damit, Dinge der „neuen Normalität“ im Leben der Menschen zu sammeln. Die Bevölkerung wurde über digitale Plattformen eingeladen, Fotos, Berichte oder Objekte einzureichen. Gesammelt wurden unter anderem Einkaufslisten, Fiebertagebücher oder Grenzübertrittscheine. Es gibt Fotos von leeren Regalen im Supermarkt oder vom menschenleeren Dornbirner Marktplatz an einem schönen Samstagmorgen. Später wurde daraus eine vielstimmige Geschichte über die Coronavirus-Zeit, ergänzt mit Kunstwerken, die ebenfalls im Frühjahr 2020 entstanden sind.