Coronavirus

Verunsicherung im „Hotspot“ Dornbirn

Vergangene Woche haben die Behörden vermehrt auf Dornbirn geschaut. Steigende CoV-Zahlen im Sportbereich und ein „Party-Cluster“ in einem von Jugendlichen frequentierten Lokal waren die Gründe. Die Sicherheitsvorkehrungen sollen verschärft werden. Einige Gäste sind verunsichert, andere scheren sich nicht viel um den Mindestabstand.

Es ist ein eher ruhiger Samstagabend in Dornbirn beim Lokalaugeschein von ORF „Vorarlberg heute“. Eine Polterrunde hat es sich gemütlich gemacht, Maske oder Sicherheitsabstand sind für sie kein Thema: „Wir sind sowieso privat immer zusammen und haben engeren Kontakt und deshalb können wir gerne auch mal ausgehen auf ein Getränk.“

Regeln werden bezweifelt

Oft trifft man beim Fortgehen aber Menschen, von denen man nicht weiß, ob sie gesund sind oder nicht. Die neuen Bestimmungen sollen da Schutz bieten, doch manche Gäste zweifeln den Sinn der Maßnahmen an. Sie fragen sich etwa, worin der Unterschied liegt zwischen einer Sperrstunde ab 1.00 Uhr oder ab 3.00 Uhr – wenn man sich an Abstand und Maske hält? Andere zweifeln das Risiko überhaupt an und meinen, es genauso hoch, wie beim Einkaufen.

Gäste hielten sich nicht an Regeln

Besonders in die Kritik geraten ist ein bei Jugendlichen beliebtes Lokal, in dem die Abstände nicht eingehalten worden sein sollen, zahlreiche Covid-19 Infektionen sollen die Folge gewesen sein. „Am Anfang haben sich die Leute gerne daran gehalten und wir auch. Es war klar, worum es geht. Durch die Lockerungen haben die Leute nicht mehr verstanden, worum es gegangen ist. Und die Gruppenreservierungen gleich dreimal nicht", so „Mr.John’s“-Geschäftsführer Ilker Sönmez.

Unsicherheit im Graubereich

„Ich finde, dass es vielen Gastronomen egal ist und sie so viele Menschen hineinlassen, wie sie gerade möchten. Man kann sie ja ohnehin nicht strafen, denn man ist einem Graubereich", meint Marina Greber, die Juniorchefin vom „Café Galerie“.

Und Ilker Sönmez vom „Mr. John’s“ erklärt: „Es wurde ein Mindestabstandsgebot ausgesprochen, aber niemand hat es exekutiert, keiner hat es kontrolliert. Unsere Gäste haben sich kaum daran gehalten und wir konnten uns eigentlich nur mit Einlassstop dagegen wehren.“ Man habe jeden Abend Diskussionen gehabt.

Maßnahmen werden wieder verschärft

Diese Diskussionen sind in Zukunft überflüssig. Die Maßnahmen werden wieder verschärft. Gelöst wird das Problem damit aber noch lange nicht, befürchten einige, wie zum Beispiel Eberhard Demelius aus Dornbirn: „Wenn ich die Sicherheitsleute heimschicke und die Leute noch stundenlang vor der Tür draußen stehen und sich umarmen, dann ist es eine Sache der Betriebsführung und eine kluge Maßnahme wäre, dazu zu schauen, dann gäbe es jetzt auch diesen Cluster nicht.“