Cocktail Bar
Crin – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Nachtlokal-Betreiber sind verzweifelt

In der Club- und Barszene herrscht große Ratlosigkeit. In einem Lokal in Dornbirn kam es kürzlich zu einem „Party-Cluster“, durch welchen sich zahlreiche Besucher mit dem Coronavirus infiziert haben. Die Politik fordert deshalb, dass die Sperrstunde wieder verkürzt und dass streng kontrolliert wird.

Die Gastronomiebetreiber sind verzweifelt und sprechen von einem unfairen Wettbewerb. Die Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) sieht die aktuelle Situation um den Covid-Party-Cluster in ihrer Stadt kritisch.

„Es handelt sich um ein Lokal, wo die Abstände nicht eingehalten werden und wo sich sehr viele Jugendliche aufhalten. Wir haben das bereits mehrmals der Bezirkshauptmannschaft gemeldet und man ist auch dran, mit den Betreibern in Kontakt zu treten. Wir werden auch die Polizeipräsenz dort natürlich verstärken“, sagt die Dornbirner Bürgermeisterin.

Ratlosigkeit in Club- und Barszene

Nachdem der Bezirk Dornbirn bei der Corona-Ampel auf orange geschaltet wurde – unter anderem wegen einem Partycluster – wird nun von der Politik eine Verkürzung der Sperrstunde gefordert.

Stärkere Kontrollen durch Security und Polizei

Eine Sperrstundenverkürzung, die nun wieder Thema wird, hält der Gastronom und stellvertretende Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer, Stefan Köb für nicht zielführend. Doch er räumt ein, dass der Alkohol zur späteren Stunde zum Problem wird.

Die Nachtgastronomie habe aber immer Sicherheitspersonal vor Ort, so Köb. Somit hätten die Betreiber die Möglichkeit, schärfer zu kontrollieren.

Perspektive für Gastronomie wird gefordert

Dem Dornbirner Barbetreiber Sigi Innauer ist es gleichgültig, ob die Kontrollen nun von der Security oder der Polizei durchgeführt werden. Er fordert Klarheit und eine Perspektive, wie es in der Gastronomie nun weitergehen soll. Wenn Fiebermessen am Eingang und die Registrierung der Gäste schon nichts mehr helfen, was dann, ärgert sich der Barbetreiber.

Otti: „Regierung darf uns bald beim Sterben zusehen“

Für Vorarlbergs größten Eventveranstalter, Harald Otti, ist die Coronavirus-Ampel eine Frage der Psychologie. Viele seiner Kunden hätten ihre Veranstaltungen aus Angst vor Konsequenzen abgesagt. „Mein Wunsch an die Landesregierung ist, dass sie auch hinter uns als Veranstalter steht. Denn wenn es so weiter geht, darf uns auch die Landesregierung beim Sterben zusehen“, so Otto. Er glaubt nicht, dass in dieser Situation viele der Betriebe überleben werden.

Die Wirtschaftskammer möchte jedenfalls noch vor dem Wochenende einen runden Tisch einberufen, um für die schwierige Situation in der Gastronomie eine Lösung zu finden.