Coronavirus

Bürgermeister kritisieren Kommunikation des Bundes

Am Montagabend stand fest, dass der Bund sieben österreichische Regionen auf Orange schalten möchte, davon sind auch die Bezirke Dornbirn und Bludenz betroffen. Klare Informationen dazu gab es zunächst keine. Die betroffenen Regionen wurden nun von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) kontaktiert.

Am Mittwochvormittag gab es eine Video-Konferenz mit Vertretern des Bundes und Vertretern der Bezirkshauptmannschaften Dornbirn und Bludenz. Laut Arnold Müller, der für die Bezirkshauptmannschaft Bludenz an der Video-Konferenz teilnahm, gab es dabei jedoch keine wesentlichen Neuerungen.

Auf ORF-Anfrage äußerten sich allerdings mehrere betroffene Vorarlberger Bürgermeister kritisch über die Kommunikation der Bundesregierung bezüglich der Schaltung der CoV-Ampel auf Gelb und Orange.

Corona-Ampel Stand 16. September
ORF
So ist Vorarlberg derzeit eingefärbt: Die Farbgrenzen ziehen sich durch die Bezirke hindurch, die Landesregierung hat die Empfehlungen des Bundes in Details verändert und nicht alle Bezirke einheitlich eingefärbt.

Kaufmann: Genaue Informationen verspätet

Die genaueren Informationen zur aktuellen Lage seien verspätet gekommen, denn zunächst sei die Verwirrung in den betroffenen Regionen und Städten groß gewesen, sagte etwa die Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP).

„Ich habe es in der Nacht in der ZIB 2 erfahren und habe dann natürlich sofort mit dem Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (beide ÖVP) Kontakt aufgenommen. Die waren allerdings auch noch mitten in den Verhandlungen, also auch für das Land kam das sehr überraschend“, berichtet Kaufmann.

Egger: „Kommunikation alles andere als hilfreich“

Der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger (FPÖ) ist mit der Vorgehensweise des Bundes nur wenig zufrieden. „Die Kommunikation seitens der Bundesregierung ist die letzten Wochen alles andere als hilfreich und sorgt eigentlich eher für Verwirrung als für Klarheit“, so Egger.

Und auch der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) tappte am Montagabend zunächst „im Dunklen“. Am Dienstag habe man sich in Abstimmung mit dem Land zusammengereimt, was eine Gemeinde in einem orange eingefärbten Bezirk tun müsse.

Konferenz ergab keine wesentlichen Änderungen

„Positiv gesehen kann man sagen, da wurde jetzt noch weiter justiert und präzisiert. Kritisch angemerkt könnte man sagen, was hätte da jetzt noch zusätzlich kommen sollen“, wundert sich Fischer. Denn wenn eine Konferenz mit Bundesvertretern alles wieder umgestoßen hätte, was am Dienstag im Land erarbeitet wurde, dann wäre die Verwirrung ja noch größer gewesen, so Fischer.