Der Rote Apollo – stellvertretend für über 1000 Schmetterlingsarten die in den Naturschutzgebieten des Naturparks Kaunergrat einen unverzichtbaren Lebensraum gefunden haben.
Die Naturfotografen/Reinhard Hölzl
Die Naturfotografen/Reinhard Hölzl
„MUTTER ERDE“

Artenvielfalt erhalten trotz Klimawandel

Der ORF-Themenschwerpunkt „Mutter Erde“ widmet sich diese Woche dem Klimaschutz. Der Wandel des Erdklimas manifestiert sich nicht nur in Unwettern, sondern bedroht auch viele Pflanzen- und Tierarten. Klimaschutz ist also immer auch Artenschutz – und dafür wird in Vorarlberg viel getan.

Vorarlberg hat großes Potenzial, wenn es um die Vielfalt an Pflanzen und Tieren geht, sagt Inatura-Direktorin Ruth Swoboda. Das liegt vor allem an der Bodenbeschaffenheit des Landes: „Es gibt kaum einen anderen Teil von Europa, der so viele geologische Zonen auf so engem Raum in einem Bundesland vereint.“ Wenn man die Geologie als Grundlage für den Boden verstanden habe, wisse man, welches Potenzial das hat, so Swoboda.

„Mutter Erde“: Start für ORF-Klimaschwerpunkt

Unter dem Motto: „Unser Klima, unsere Zukunft – Wir haben es in der Hand“, startet am Samstag der ORF-weite Klimaschwerpunkt „Mutter Erde“ in allen Medien des ORF. Die Aktion läuft bis zum 20. September.

Freiflächen erhalten Arten

Umso wichtiger ist es, in Zeiten des Klimawandels auf die Erhaltung von Freiräumen und Freiflächen zu achten, denn nur so kann die Artenvielfalt im Land erhalten bleiben, erklärt Naturschutzanwältin Katharina Lins: „Es geht einerseits darum wirklich freie Flächen, also unverbaute Flächen zu erhalten und zum Anderen brauchen wir, gerade wenn es um Wildtiere geht, ungestörte Räume.“ Beides sei wichtig und bei beidem gebe es noch viel zu tun, so Lins.

Naturschutzanwältin Katharina Lins
Naturschutzanwaltschaft für Vorarlberg
Naturschutzanwältin Katharina Lins setzt sich für den Erhalt von Freiflächen ein

Jede grüne Fläche zählt

Begrünung kann in jedem verfügbaren Raum, vom Straßenrand bis zum Flachdach, zur Erhaltung der Artenvielfalt und zum Klimaschutz beitragen. Das wird auch bereits in vielen Vorarlberger Gemeinden und Kommunen umgesetzt, bestätigt Kathrin Löning vom Ökologieinstitut: „Ganz viele Gemeinden sehen bereits zu, dass sie ihre Flächen nicht mehr ganz so oft mähen. Sie lassen die Pflanzen stehen, sodass sie zum Ausblühen kommen und als Nahrungsquelle für Insekten zur Verfügung stehen.“

Brunhilde Zambanini in ihrem Naturgarten in Lauterach
ORF
Je natürlicher ein Garten ist, desto mehr trägt er zum Artenschutz bei

Auch Privatgärten tragen zum Schutz bei

Es gebe außerdem Gemeinden, die bei neu entstehenden Flächen darauf achten, dass dort eine magere Wiese hinkomme – so gebe es verschiedene Elemente und Strukturen, die man jetzt im öffentlichen Raum vermehrt sehe, so Löning. Die Expertinnen raten auch für private Gärten den Artenschutz mit wilden Ecken sowie Stein- oder Holzhaufen zu pflegen – das mache weniger Arbeit und komme dem Klima zu Gute.

Eine Birkenmaus auf einem Grashalm
Jeroen van der Kooij/inatura
Auch seltene Tiere wie die Birkenmaus finden in Vorarlberg Lebensraum