Kogler in Vorarlberg zu Besuch
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Kogler stellt Kommunen weitere Mittel in Aussicht

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat am Mittwoch bei seinem Vorarlberg-Besuch den Kommunen über die „Gemeinde-Milliarde“ hinaus weitere finanzielle Unterstützung zur Bewältigung der Coronavirus-Krise in Aussicht gestellt. Er werde diesbezüglich Gespräche mit dem Finanzminister führen.

Ähnlich wie bei den Wirtschaftsbetrieben sei auch bei den Gemeinden und Städten eine Kompensation der „strukturellen Ausfälle“ wie etwa von Steuereinnahmen notwendig. „Ich werde mich mit dem Finanzminister (Gernot Blümel, ÖVP, Anm.) unterhalten, wie wir das am besten hinbekommen“, sagte Kogler am Mittwoch bei einer Pressekonferenz der Grünen in Bregenz. Die durch das Coronavirus entstandenen Einschläge in den Gemeinden seien enorm, der Regierung sei das völlig bewusst, stellte der Vizekanzler fest. Das Ziel könne nur sein, diese Ausfälle „halbwegs zu kompensieren mit einem gewissen Selbstbehalt“.

Kogler: Geld fließt direkt in den Klimaschutz

Der Bund habe aktuell Zugriff auf günstige Finanzierungsmöglichkeiten, da müsse es möglich sein, diese an die Gemeinden weiterzuleiten, so Kogler. Am Dienstag hatte der Städtebund für heuer und 2021 jeweils eine Milliarde Euro von Bund und Ländern gefordert, weil die Kommunen ansonsten die laufenden Ausgaben nicht abdecken könnten. Die für die Gemeinden schon als Investitionsbeiträge bereitgestellte Milliarde Euro nannte Kogler „großzügig in Grundauslegung und Dimension“. Viele dieser Mittel würden direkt in den Klimaschutz fließen.

Kogler in Vorarlberg zu Besuch
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Vizekanzler Werner Kogler und Grünen-Chef Johannes Rauch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch in Bregenz.

Auch aus dem sechs Milliarden Euro schweren Konjunkturpaket des Bundes würden vier Milliarden Euro direkt oder indirekt dem Klimaschutz zugutekommen. „Mit diesen Investitionen sorgen wir für sichere Arbeitsplätze, eine stabile Wirtschaft und eine gute Zukunft“, stellte Kogler fest. Der Anspruch der Grünen, Umweltschutz, Wirtschaft und Beschäftigung unter einen Hut zu bekommen sei nie so aktuell gewesen wie heute.

Ebenso richtig sei der Ansatz, global zu denken, aber regional und lokal zu handeln. In den Gemeinden passiere regionale Wertschöpfung, sagte Kogler. So sei auch mit dem AMS vereinbart, Umschulungen hin in Zukunftsbereiche zu unternehmen. Durch regionale Ökologisierung würden österreichweit zigtausende Arbeitsplätze entstehen. Es sei ein „Umbau, ein Einstieg in den Umstieg“.

Rauch: Gemeinden sollen Gelder unbedingt beantragen

Vorarlbergs Grünen-Chef Johannes Rauch betonte, dass die Hilfsgelder der EU, des Bundes und der Länder so eingesetzt werden müssten, dass sie zukunftswirksam sind. Konkret nannte auch er den Klimaschutz und „grüne Jobs“. Vor einem Strukturwandel müsse man sich nicht fürchten, Vorarlberg habe in den 1980er-Jahren schon einmal den Verlust von 25.000 Textil-Arbeitsplätzen bewältigt.

Rauch rief die Gemeinden dazu auf, die Gelder aus dem Milliarden-Gemeindepaket auch tatsächlich abzuholen. Für die Vorarlberger Kommunen seien 43,5 Millionen Euro zu lukrieren, die anschließend in Schulen, Kindergärten, Pflegeheime in Erholungsräume in Städten und Dörfern oder in den Ausbau von Buslinien investiert werden könnten.