Grafik mit ansteigendem Pfeil – verschiedene Frauen als schwarze Silhouette – Frauen auf dem Arbeitsmarkt – Karriere
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Gemeindewahlen: Ortschefinnen sind die Ausnahme

Von den 96 Vorarlberger Gemeinden werden derzeit lediglich acht von Bürgermeisterinnen regiert, das entspricht einem Anteil von 8,3 Prozent. Da mehrere Ortschefinnen nicht mehr antreten werden, bleiben die Gemeindestuben in Vorarlberg auch in Zukunft männlich dominiert. 22 Frauen stellen sich im September der Bürgermeister-Direktwahl.

Bereits im Vorfeld der im März Corona-bedingt abgesagten Gemeindevertretungswahlen hatten etwa Annette Sohler (Lingenau, Bregenzerwald), Judith Schilling-Grabher (Bildstein, Bezirk Bregenz) und Luzia Martin-Gabriel (Sonntag, Großes Walsertal) erklärt, nicht mehr antreten zu wollen, ebenso Gabriele Mähr.

Die Bürgermeisterin von Schlins (Bezirk Feldkirch) verabschiedete sich aber anders als ihre Kolleginnen bereits aus dem Rathaus. Aus gesundheitlichen Gründen legte Mähr am 14. Mai nach sieben Jahren als Ortschefin „schweren Herzens“ ihr Amt nieder und übergab ihre Funktionen an den bisherigen Vizebürgermeister.

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Bürgermeisterkandidatin Alexandra Battlogg (St. Antöner Volkspartei und freie Kandidaten)
Benjamin Salizzoni
Bürgermeisterkandidatin Alexandra Battlogg tritt in St. Anton an (Volkspartei und freie Kandidaten)
Eva-Maria Mair
ORF
Amtsinhaberin Eva-Maria Mair in Hard
Bürgermeister-Kandidatin Andrea Tschofen-Netzer (Gemeinsam für Tschagguns)
Tschofen-Netzer
Bürgermeister-Kandidatin Andrea Tschofen-Netzer (Gemeinsam für Tschagguns)
Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Schneider
Gemeinde Fußach
Bürgermeisterkandidatin für Fußach Elisabeth Schneider („Fußacher Wählergemeinschaft“)
Manuela Lang
MARCEL A. MAYER PHOTOGRAPHER
Manuela Lang geht in Lustenau für die SPÖ ins Rennen
Bürgermeisterkandidatin Mechtild Bawart
Privat
Bürgermeisterkandidatin Mechtild Bawart (Wir für Weiler „Liste Bürgerbeteiligung“) war bereits von 2000 bis 2010 Bürgermeisterin von Weiler
Bürgermeister-Kandidatin Reingard Hensler (Klaus BLÜHT)
Mathis Fotografie
Bürgermeisterkandidatin Reingard Hensler (Klaus BLÜHT) will es in Klaus schaffen
Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall
Gemeinde Rankweil
Rankweils Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall
Eva Hammerer
Grüne
Eva Hammerer tritt für die Grünen in Hard an
Andrea Kaufmann ÖVP
Daniel Mauche
Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP)
Gudrun Sturn – Wir sind Röthis
Privat
Gudrun Sturn – Wir sind Röthis
Angelika Schwarzmann
Gemeinde Alberschwende
Bürgermeisterin in Alberschwende Angelika Schwarzmann (ÖVP)
SPÖ-Bürgermeisterkandidatin Silvia Tiefenthaler
SPÖ
SPÖ-Bürgermeisterkandidatin Silvia Tiefenthaler für Frastanz
Brigitte Baschny
SPÖ
Brigitte Baschny tritt für die SPÖ in Feldkirch an
Porträtfoto der Bürgermeisterkandidatin Sandra Jäckel.
FPÖ Hard
Sandra Jäckel geht in Hard für die FPÖ ins Rennen

22 Frauen treten für Bürgermeisterposten an

Am 13. September rittern nun insgesamt 22 Frauen in 16 Gemeinden um den Sessel des Ortschefs. Damit sind von den 142 Wahlwerbern 15,5 Prozent weiblich. Die meisten Kandidatinnen gibt es in Hard am Bodensee, dort treten neben Amtsinhaberin Eva Maria Mair (ÖVP) auch Eva Hammerer (Grüne) und Sandra Jäckel (FPÖ) an. Jeweils zwei Frauen stehen in Dornbirn, Lustenau, Feldkirch und Frastanz (Bezirk Feldkirch) zur Wahl.

Grünen haben die meisten Bewerberinnen

Die Grünen bieten die meisten Bewerberinnen auf, nämlich sieben. Sie schicken neben den Politikerinnen in den genannten Gemeinden auch in Bregenz und Klaus (Bezirk Feldkirch) Frauen ins Rennen, neu hinzugekommen ist nach der Wahlabsage im März Michaela Müller in Höchst (Bezirk Bregenz).

Spitzenkandidatin Michaela Müller Höchste Zeit & Die Grünen
Daniel Rusch
Michaela Müller in Höchst (Bezirk Bregenz) geht für die Grünen ins Rennen

Die SPÖ stellt in drei Gemeinden Frauen auf: Brigitte Baschny (Feldkirch), Manuela Lang (Lustenau) und Silvia Tiefenthaler (Frastanz). Dezidiert der ÖVP zuzurechnen sind fünf Wahlwerberinnen, darunter drei amtierende Bürgermeisterinnen: Andrea Kaufmann in Dornbirn, Angelika Schwarzmann in Alberschwende (Bregenzerwald) und Katharina Wöß-Krall in Rankweil (Bezirk Feldkirch). Diese drei dürften sicher im Sattel sitzen. NEOS konnte zu eigenem Bedauern keine Frau zu einer Kandidatur bewegen, die FPÖ mit Jäckel in Hard zumindest eine. Die übrigen Kandidatinnen gehen für Namenslisten ins Rennen.

Gegenkandidaten

Fünf jener Kandidatinnen, die aktuell nicht Gemeindeoberhaupt sind, treten jeweils gegen nur einen Mitbewerber an. In Tschagguns (Montafon) sowie in Röthis und Weiler (beide Bezirk Feldkirch) messen sich Andrea Tschofen-Netzer („Gemeinsam für Tschagguns“), Gudrun Sturn („Wir in Röthis“) und Mechthild Bawart (Wir für Weiler „Liste Bürgerbeteiligung“) mit den amtierenden Bürgermeistern. Bawart war bereits von 2000 bis 2010 Bürgermeisterin von Weiler und matcht sich nun mit ihrem Nachfolger.

In St. Anton im Montafon und in Klaus bekommen es Alexandra Battlogg (ÖVP) und Reingard Hensler („Klaus Blüht“) als grünes Parteimitglied mit Konkurrenten zu tun, die nicht auf den Amtsbonus zählen können. Schafft Hensler die Mehrheit, wäre sie die erste grüne Bürgermeisterin in Vorarlberg.

In Fußach (Bezirk Bregenz) tritt Elisabeth Schneider („Fußacher Wählergemeinschaft“) zwar gegen zwei Mitbewerber an, könnte aber einen Vorteil haben, da sie für die Liste des scheidenden Bürgermeisters Ernst Blum kandidiert. Während Blum FPÖ-Mitglied ist, gilt das für Schneider nicht. In Raggal (Großes Walsertal) galt Alexandra Martin („Zukunft Raggal“) im März als logische Nachfolgerin von Hermann Manahl, nun muss sie sich ebenfalls gegen zwei Konkurrenten durchsetzen, um Bürgermeisterin zu werden.

Prognosen schwierig

Ob in Zukunft generell mehr Vorarlberger Gemeinden in weiblicher Hand sein werden, lässt sich im Vorfeld schwer sagen: In jenen 31 Kommunen, in denen keine Direktwahl stattfindet, wird der oder die Bürgermeisterin von der Gemeindevertretung bestimmt.