Dialyse zuhause
ORF Vorarlberg
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Medizin

Blutwäsche kann auch zuhause gemacht werden

Wer nach einem chronischen Nierenversagen nicht für eine Transplantation in Frage kommt, ist auf eine Dialyse angewiesen. Seit genau zehn Jahren kann diese lebensnotwendige Blutreinigung in Vorarlberg auch daheim gemacht werden. Nur in Vorarlberg und in Niederösterreich gibt es dieses Angebot.

Chronische Nierenerkrankungen sind sehr häufig. Die Hauptursachen dafür sind Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht und familiäre Veranlagung für Niereninsuffizienz. Wenn die Nieren allerdings nicht mehr einwandfrei funktionieren, können schädliche Stoffe nicht mehr vollständig aus dem Körper gefiltert werden. Ist die Organschädigung fortgeschritten, muss das Blut mittels künstlicher Blutwäsche, der so genannten Dialyse, gereinigt werden.

Zehn Jahre mobile Dialyse

Menschen mit geschädigter Niere, die für eine Transplantation nicht in Frage kommen, müssen regelmäßig zur Dialyse. Seit zehn Jahren kann die lebensnotwendige Blutreinigung auch zu Hause durchgeführt werden.

Zwei Behandlungsmöglichkeiten

Die meisten Nierenpatienten werden ambulant in einem Dialysezentrum behandelt und müssen sich dreimal wöchentlich für je vier Stunden einer so genannten Hämodialyse unterziehen.

Schlauch im Bauch
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Die Diaylse zuhause erfolgt über einen Schlauch im Bauch

Eine andere Behandlungsvariante, die zu Hause durchgeführt werden kann, ist die Peritonealdialyse, bei der das Bauchfell des Patienten als Blutfilter genutzt wird. Der Patient kann nach einer Einschulung die Peritonealdialyse selbstständig durchführen und den Ablauf seinem gewohnten Tagesablauf anpassen. Meist erfolgt die Diaylse während der Nacht, sie muss zuhause sechsmal pro Woche durchgeführt werden. In Vorarlberg gibt es derzeit 230 Dialysepatienten. Die Dialyse zuhause ist seit zehn Jahren in Vorarlberg möglich.

Schonendes Verfahren zuhause

Die Dialyse zuhause habe sehr viele Vorteile, sagt Primar Karl Lhotta von der Dialyse im Landeskrankenhaus Feldkirch. Die Methode sei sehr schonend für den Kreislauf, weil sie nicht in ein paar Stunden im Krankenhaus erfolgen muss.

Zahlen in Vorarlberg (Nierenersatztherapie)

  • 1.000 stationäre und 5.000 ambulante Patienten pro Jahr
  • 14.000 Dialysebehandlungen pro Jahr im LKH Feldkirch
  • 80 Patienten pro Jahr, die aufgrund eines akuten Nierenversagens eine Nierenersatztherapie benötigen
  • Mehrere hundert Patienten in Vorarlberg mit akuter Nierenschädigung
  • Jedes Jahr ca. 50-60 neue Dialysepatienten
  • Ca. 90 Dialysepatienten aktuell (60% Männer/ 40% Frauen) in Feldkirch
  • Ca. 60 Dialysepatienten Dialysestation Bregenz
  • Ca. 40 Dialysepatienten Dialysestation Nenzing
  • Ca. 25-30 Peritonealdialysepatienten

Transplantationen
20 Vorarlberger Patienten mit Nierentransplantationen jährlich