ALTACH,AUSTRIA,03.AUG.19 – SOCCER – tipico Bundesliga, SCR Altach vs WSG Tirol. Image shows the stand on the south side of the Cashpoint Arena. Photo: GEPA pictures/ Oliver Lerch
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Sport

Bundesliga: 300 Plätze mehr für Altach-Fans

Der Stadionbesuch wird in der Herbstsaison der Fußball-Bundesliga einzig den Heimfans vorbehalten sein. Das gab die Liga am Donnerstag bekannt. Für den SCR Altach heißt das, es dürfen rund 3.000 Altach-Fans pro Spiel ins Stadion. Das sind 300 mehr als bei einem Match mit Gastfans.

Wie die Liga nach ihrer außerordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag bekannt gab, werden in den ersten Monaten der am 11. September startenden Meisterschaft keine Anhänger der Gast-Mannschaften bei den Spielen zugelassen. Die in den Spielbetriebsrichtlinien verankerte Regelung, wonach zehn Prozent der verfügbaren Stadionkapazität den Fans des Gastclubs zur Verfügung gestellt werden, wird demnach bis 31. Dezember ausgesetzt.

Durch das Ausbleiben der Anhängerschaft der Gäste-Teams können die Erstligisten mehr Heimfans den Zugang zu den Stadien gewähren. Die Clubs benötigen auf die Infrastruktur abgestimmte Konzepte, die ab September geltende Obergrenze liegt bei 10.000 Personen je nach Größe des Stadions.

Genaue Zuschauerzahl noch unklar

Somit kann der SCR Altach im Herbst rund 3.000 eigene Fans ins Stadion lassen, die genaue maximale Zuschauerzahl sei noch unklar, so Finanzvorstand Christoph Begle im ORF-Interview: „Die finalen Gespräche mit der Bezirkshauptmannschaft sind noch ausständig.“

Begle sprach von einer guten Entscheidung, die allerdings nicht einstimmig von den Clubs getroffen worden sei. „Grundsätzlich ist das schade, dass wir keine Gästefans zulassen können, weil wir ja alle Emotionen und Stimmung im Stadion wollen, aber in dieser Situation ist das sicher eine vernünftige Entscheidung“, so Begle, der auch an der Sitzung teilnahm.

Begle hofft auf größeren Heimvorteil

Es sei jedenfalls ein Vorteil, dass mehr Altach-Fans bzw. Vorarlberger mit dem neuen Beschluss im Stadion die Spiele live verfolgen könnten, für die Gäste müsse man sonst 300 Plätze freihalten, so Begle. Das gelte bei Spielen mit Gästefans unabhängig davon, wie viele Gäste tatsächlich kommen.

„Es gibt viele Teams, die nur wenige Fans mitbringen, und wenn man für 20 Gästefans den ganzen Sektor absperren muss, dann ist das natürlich schade, wenn wir dann Plätze verlieren“, so Begle. Auch einen sportlichen Vorteil sieht Begle: Er erwartet sich einen größeren Heimvorteil, wenn nur eigene Fans im Stadion sind. Für die neue Saison sind allerdings noch Umbauarbeiten nötig, denn es sind nur Sitzplätze erlaubt – somit müssen in Altach noch Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt werden.

Obergrenze von 10.000 Zuschauern

Die großen Vereine Rapid, Salzburg und Sturm Graz können die für die kommende Saison vorgegebene Obergrenze von 10.000 Personen (inklusive Ordner, Rettung, Gastro-Bedienstete etc.) im Stadion ausschöpfen. Die Wiener Austria wird zwischen 7.500 und 8.000 Fans in die Arena lassen dürfen. Ein kleinerer Verein wie der TSV Hartberg darf die Sitzplatzanzahl von 2.500 füllen. Der LASK gab vor einigen Tagen bekannt, womöglich von Pasching ins größere Linzer Stadion ausweichen zu wollen.

„Entscheidung den Clubs nicht leicht gefallen“

Die Entscheidung der Bundesliga war mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie und die damit verbundene schrittweise Rückkehr der Fans in die Stadien erwartet worden. In der 2. Liga wurde bereits Ende Juli entschieden, dass bis auf weiteres keine Gästefans in den Stadien zugelassen sind.

„Fußball lebt von Emotion, nicht nur am Platz, sondern auch auf den Tribünen. Insofern ist die Entscheidung, während der Covid-19-Beschränkungen möglichst viele Heimfans in die Stadien zu lassen und auf Gästefans zu verzichten, den Clubs nicht leichtgefallen“, sagte der Bundesliga-Vorstandsvorsitzende Christian Ebenbauer in einer Aussendung. Es bestehe aber die Hoffnung, dass auf dem Weg zurück in die „Normalität“ möglichst bald wieder alle Zuschauergruppen in die Stadien dürften, meinte Ebenbauer weiter.