Wolford Wäsche
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Wirtschaft

Durch CoV-Krise Umsatzeinbruch bei Wolford

Beim Vorarlberger Wäschehersteller Wolford hat die Coronavirus-Pandemie tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen. Die Umsätze sind eingebrochen. Der Betriebsverlust fiel im Geschäftsjahr 2019/20 mehr als dreimal so hoch aus wie im Jahr davor.

Dem Management sei bewusst, dass sich der Strukturwandel in der Modebranche im Zuge der Coronavirus-Krise nochmals drastisch verschärft und dies „nicht ohne substanzielle Auswirkungen auf das eigene Geschäftsmodell bleiben kann“, schrieb Wolford in einer Aussendung am Donnerstag.

Millionenverlust bei Wolford

Der Bregenzer Textilproduzent kommt nicht aus den roten Zahlen. Der Verlust hat sich gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Die neue Führung will das Unternehmen einmal mehr umkrempeln.

Die jüngste Bilanz fiel wieder tiefrot aus: Der operative Verlust (EBIT) nahm von neun Millionen Euro im Vorjahr auf 28,7 Millionen Euro zu. Der Verlust nach Steuern belief sich auf 27,42 Millionen Euro (Vorjahr: -11,10 Millionen Euro).

Stillstand bei Luxuswaren-Verkauf

Wegen des Coronavirus-„Lock-downs“ und der massiven Einschränkungen des Reiseverkehrs kamen die Einkäufe von Luxuswaren im März und April weltweit komplett zum Erliegen. Bei Wolford brachen die Umsätze in den beiden Monaten um rund 60 Prozent ein. Für das Unternehmen wurde ein Krisenplan entwickelt, inklusive Kurzarbeit. Ein Teil der Produktionsanlagen wurde für die neu begonnene Fertigung von Schutzmasken umgestellt, heißt es bei Wolford.

Im gesamten Geschäftsjahr 2019/20 lag der Umsatz bei 118,5 Millionen Euro und damit um 13,6 Prozent unter dem Vorjahr. Per Ende April 2020 seien die Online-Umsätze im Vorjahresvergleich aber um über 41 Prozent gestiegen. Ende Juni lagen sie laut Wolford um mehr als die Hälfte höher und stellten damit 30 Prozent des Gesamtumsatzes.

Unterschiedliche Wiedereröffnung der Boutiquen

Im Mai 2020 lagen die Geschäftsrückgänge noch immer bei etwa 50 Prozent, weil die Boutiquen von Land zu Land zu unterschiedlichen Terminen wiedereröffnet wurden. So konnten die Boutiquen in Österreich, Deutschland und Skandinavien bereits ab Mitte April in den Folgewochen sukzessive wieder aufmachen, während die Läden in Frankreich, Italien, Spanien und Nordamerika erst ab Ende Mai und teilweise erst ab Ende Juni wiedereröffneten.

Auf das Geschäft drücken dürfte die Coronavirus-Krise wohl noch bis Mitte des Kalenderjahres 2021. Auf operativer Ebene plant Wolford für das Kalenderjahr 2021 die Rückkehr in die Gewinnzone, wie es zum heute vorgelegten Jahresbericht im Ausblick heißt. Der Verkauf der Stammsitz-Liegenschaft in Bregenz an Blum – im sale-and-lease-back – als Einmalertrag im Geschäftsjahr 20/21 brachte einen Buchgewinn von rund 49 Millionen Euro.