Aufgrund der Coronavirus-Pandemie sind die Festspiele zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 1946 abgesagt worden. Am 15. Mai verkündeten die Verantwortlichen das Aus: Mit den Regeln und den Auflagen für Besucherzahlen sei ein Festivalsommer in gewohntem Ausmaß nicht möglich, hieß es. Die Festspielverantwortlichen hatten stets betont, dass im Fall einer Absage das gesamte Programm nicht stattfinden werde.
Es sei klar gewesen, dass ohne die Seebühne kein Festspielsommer stattfinden könne, so Intendantin Elisabeth Sobotka. Die Seebühne sei das Herz und der Motor der Bregenzer Festspiele. Die Erfolgsproduktion „Rigoletto“ auf der weltgrößten Seebühne am Bodensee soll aber in der nächsten Saison noch einmal gezeigt werden. Auch die Hausoper „Nero“ wird um ein Jahr verschoben.
„Absage hat uns hart getroffen“
Für alle, die bereits Tickets gekauft hatten, gab es vier Varianten: Entweder wurde das Geld zurückerstattet, es wurde ein Gutschein ausgestellt, das Geld konnte gespendet werden oder das Ticket konnte auf das nächste Jahr umgebucht werden – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at: Die Hälfte der Tickets wird umgetauscht.
„Die Absage hat uns hart getroffen: künstlerisch, wirtschaftlich, aber auch emotional“, stellte Festspielpräsident Hans-Peter Metzler im Magazin „Festspielzeit“ der Bregenzer Festspiele fest. Umgekehrt habe man aber auch sehr viel Zuspruch erfahren. „Trotz – oder gerade wegen – der aktuellen Situation blicken wir zuversichtlich nach vorne und möchten mit den ‚Festtagen‘ ein Zeichen setzen“, so Metzler.
Festtage als „starkes künstlerisches Zeichen“
Denn nach der Absage entschlossen sich die Verantwortlichen, die „Festtage“ auf Beine zu stellen, die vom 15. bis 22. August stattfinden. Als „starkes künstlerisches Zeichen“ (Intendantin Elisabeth Sobotka) und damit die Festival-Fans nicht ganz auf ihren Kulturgenuss verzichten müssen, präsentieren die Festspiele im Rahmen der „Festtage“ drei Konzerte, einen Arienabend und eine Musiktheater-Uraufführung im Großen Saal des Festspielhauses. Außerdem stehen zwei Abende der Reihe „Musik & Poesie“ sowie ein Konzert im Kunsthaus Bregenz (KUB) auf dem Programm.
Vom Totenkopf zum Clownskopf – und zurück
Die Bregenzer Festspiele sind weit über die Grenzen vor allem wegen der Seebühne berühmt. Das „Tosca-Auge“ oder der „Aida-Elefant“ – viele Bühnenbilder der Bregenzer Festspiele sind auch Jahre danach noch in Erinnerung. Vor zwanzig Jahren sorgte das „Maskenball-Skelett“ für große Begeisterung. Heuer sollte es – wie bereits 2019 – der „Rigoletto-Kopf“ sein. vorarlberg.ORF.at zeigt einen Rückblick über die Bühnenbilder der letzten 20 Jahre: Vom Totenkopf zum Clownskopf – und zurück.