Messepark außen
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

„Messepark hat mit IKEA einen Coup gelandet“

Der Messepark habe mit IKEA einen Coup gelandet, sagt Roland Murauer vom Handelsforschungsunternehmen CIMA. Das Einkaufszentrum in Dornbirn schlage mit dem Mix aus Handel, Gastronomie und Beratung einen zukunftsweisenden Weg ein.

Am Donnerstag wurde bekannt, dass sich der Möbelriese IKEA im Messepark einquartieren wird. Nicht aber mit einem gewöhnlichen IKEA, sondern mit einem Planungsbüro: Das heißt, es gibt dort keinen Direktverkauf, sondern man kann sich dort beraten und „inspirieren“ lassen. Die bestellten Produkte werden dann geliefert oder können bei der Abholstation in Vorarlberg abgeholt werden.

Möbelbranche sieht IKEA Dornbirn gelassen

Die Vorarlberger Möbelhäuser sind nicht sonderlich besorgt, dass der schwedische Konzern im Messepark das erste Planungsstudio Österreichs eröffnet. Aber natürlich beobachten sie genau, wie und ob dieses neuartige Konzept bei den Kunden ankommt.

Verkaufsflächen werden kleiner

Dieses IKEA-Konzept ist ganz neu, und wird zum ersten Mal außerhalb von Millionenmetropolen in Dornbirn umgesetzt. Für Murauer ist dieses Konzept zukunftsweisend, IKEA sei hier weltweit ein Vorreiter. Man beobachte schon länger, dass aufgrund des Onlinehandels die Flächenkonzepte bei Handelsgroßunternehmen überarbeitet werden, sagt Murauer. Die Tendenz gehe stark in Richtung Beratung und kleinere Verkaufsflächen.

„Glückwunsch dem Messepark“

Den Messepark könne man einen Glückwunsch aussprechen, sagt Murauer. Mit diesem Crossover-Konzept, also Handel, Gastronomie und jetzt starke Beratungskompetenz durch die IKEA-Fläche schlage das Einkaufszentrum einen sehr modernen Weg ein.

Roland Murauer CIMA
MARCEL HAGEN
Roland Murauer (CIMA)

CIMA sieht keine Auswirkungen auf Möbeleinzelhandel

Für den Handel in Vorarlberg habe dieses IKEA-Konzept im Messepark kaum Auswirkungen. Bisher sei diese IKEA-Klientel nach St. Gallen, Ulm oder Innsbruck zum IKEA gefahren, nun werde man das Angebot im Messepark nutzen. Den Möbeleinzelhandel würde das aber nicht tangieren, sagt Murauer.

IKEA-Projekt in Lustenau zurückgezogen

IKEA wollte vor mehr als zwei Jahren einen „ganz normalen IKEA“ mit großer Verkaufsfläche aufziehen. Das Projekt wurde dann aber von IKEA zurückgezogen. Bereits damals begründete das Unternehmen den Schritt mit einer neuen Konzernstrategie auf etablierten Märkten. Der Konzern kam damals der Entscheidung der Lustenauer zuvor, die kurze Zeit später eine Volksabstimmung zum umstrittenen Projekt abgehalten hätten.