Statue vor dem Palais Thurn und Taxis
Udo Mittelberger
Udo Mittelberger
Kultur

Jodok-Fink-Denkmal geht auf Reisen

Das große Jodok-Fink-Denkmal geht auf Reisen: Die Bronzeskulptur wechselt den Platz und wird für längere Zeit vor dem Palais Thurn und Taxis in Bregenz installiert. Der aus dem Bregenzerwald stammende Jodok Fink (1853 – 1929) war Bauer, von 1919 bis 1920 Vizekanzler und maßgeblich an der Bildung eines selbständigen Vorarlbergs beteiligt.

Im März 1954 erhielt der Bregenzer Bildhauer Emil Gehrer (1913 – 1992) den Auftrag, ein Denkmal für Jodok Fink zu entwickeln. Der Künstler entwarf zwei Vorschläge, wobei sein moderner Entwurf sich durchsetzte. Im September 1958 wurde die Plastik in Bronze gegossen und an Jodok Finks 30. Todestag, am 1. Juli 1959, feierlich enthüllt. Es ist das einzige große Denkmal, das das Land Vorarlberg bisher einem Menschen errichten ließ.

Jodok Fink Statue Umzug
Udo Mittelberger
Fink wird abtransportiert, normalerweise steht das Denkmal an der Bregenzer Bahnhofstraße

Im Volksmund „Hosasacker“ genannt

Die Darstellung, die Fink mit den Händen in den Hosentaschen zeigt, war zum Zeitpunkt der Aufstellung sehr umstritten. „Ein Bregenzerwälder“ schrieb am 18. Juli 1959 in einem Leserbrief in den Vorarlberger Nachrichten: „Um es gleich offen herauszusagen, es war keine angenehme Überraschung, als bei der feierlichen Enthüllung nach den ehrenden Worten des Landeshauptmannes die Hülle vom neuen Jodok-Fink-Denkmal genommen wurde. […] Soll es der arbeitende Bauer sein, der Fink zeit seines Lebens war, der mit den Händen in den Hosentaschen dargestellt wird, oder soll es gar der Staatsmann, dem der eigentliche Zweck des Denkmals gilt, sein, der sich in dieser unmanierlichen Stellung präsentiert?“ Der Volksmund taufte das Denkmal scherzhaft „Hosasacker“.

Statue vor dem Palais Thurn und Taxis
Udo Mittelberger
Das Denkmal steht nun vor dem Palais Thurn und Taxis