Der Umsatz ist bis einschließlich Februar und damit in den ersten zehn Monaten um 1,5 Prozent gewachsen, jedoch im gesamten Geschäftsjahr 2019/20 infolge der weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Von der Krise besonders betroffen waren demnach die wichtigen Märkte Großbritannien, Frankreich und Italien.
Die Aktionäre sollen eine Dividende von zehn Cent je Aktie erhalten, für die beiden vorherigen Jahre hatte es keine Dividende gegeben. Das um Sondereffekte bereinigte Gruppen-Ebit hat sich auf 53,9 Millionen Euro fast verdoppelt. Die bereinigte Ebit-Marge sei von 2,4 auf 4,8 Prozent gestiegen und damit am oberen Ende der prognostizierten Spanne von drei bis fünf Prozent gelegen. Im Jahresergebnis seien im abgelaufenen Geschäftsjahr Sondereffekte von 18,8 Millionen Euro enthalten gewesen, nach 25 Millionen Euro.
Stark von Bauindustrie abhängig
Die Ergebnisverbesserung zeige, dass das Strategieprogramm greife, so Zumtobel-Chef Alfred Felde. Nach zwei harten Jahren würden sich nun weiterführende Erfolge zeigen, mit denen Zumtobel noch einmal stärker durch die Krise komme.
Im Lockdown wegen der Coronavirus-Krise sei auch die globale Lieferkette unterbrochen gewesen, so Felder. Die Umsätze hätten sich nun wieder auf deutlich niedrigerem Niveau stabilisiert. Durch die Öffnung sehe Zumtobel nun aber eine „deutliche Belebung“, die allerdings langsam von statten gehe. Im laufenden Geschäftsjahr werde Zumtobel bei Umsatz „unter Vorjahr“ liegen, im folgenden aber wieder „wachsen“ – abhängig auch von der weiteren Entwicklung. Die Umsätze seien stark von der Bauindustrie abhängig.
Kurzarbeit in mehreren Ländern
Kurzarbeit habe Zumtobel in Österreich, Deutschland, England und Frankreich angemeldet, so Felder. In Österreich wolle man die Kurzarbeit bis September fortführen, fahre die Arbeit nun aber wieder „sukzessive hoch“. Es gab eine Werksschließung in Frankreich für zwei Wochen wegen Corona, in allen anderen Werken sei man durch rigide Maßnahmen ohne Fall durchgekommen.
Die Zahl der Mitarbeiter sei im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 6.040 gestiegen, nach 5.878 Beschäftigten. „Wir möchten schnellstmöglich wieder an die erfreuliche operative Entwicklung vor Covid 19 anknüpfen“, so Felder.
Kein konkreter Ausblick für laufendes Geschäftsjahr
Ein konkreter Ausblick für das Geschäftsjahr 2020/21 werde nicht gegeben, heißt es in Mitteilung des Unternehmens. Die Strategie werde fortgesetzt. Vor dem Hintergrund der absehbar negativen Folgen von Covid-19 auf die gesamte Weltwirtschaft betrachte der Vorstand das Geschäftsjahr 2020/21 als ein „Jahr der Bewährung in einer weltweiten Krise“.
Wie weitreichend und langwierig der weltweite Konjunktureinbruch infolge der Corona-Pandemie sein wird, sei aktuell nur schwer abzuschätzen. „Daher sieht der Vorstand derzeit von einer Guidance zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung für das Geschäftsjahr 2020/21 ab.“