In den letzten 100 Jahren ist der Bodensee um 2,5 Quadratkilometer geschrumpft – das ist aber keine Sensationsmeldung, sondern der ganz normale Lauf der Dinge. Seen verlanden durch die Fracht ihrer Zuflüsse. Am Rhein sieht man das besonders deutlich nach jedem Hochwasser. Dann liegt tonnenweise Sand und Schlick im Rheinvorland. Wie sich die Rheinmündung von Jahr zu Jahr verändert, sieht man deutlich in den Luftaufnahmen.
Ökologische Aufwertung an der Rheinmündung
Seit 2013 wird das Material, dass sich durch Hochwasser im Rheinvorland ansammelt, an Ort und Stelle verwendet und zwar zur ökologischen Aufwertung der Rheinvorstreckung. Dabei entsteht beidseitig der Rheindämme neues Land im Bodensee – ähnlich einer natürlichen Delta-Landschaft. Inzwischen umfasst das Neuland fünf Hektar.
Rohrkolben oder Flussseeschwalben haben an der Rheinmündung ihre größten Verbreitungsgebiete. Seit einigen Jahren brüten dort auch Graugänse und demnächst werden sich tausende Karpfen in einem neu entstandenen Seitenarm zum Laichen einfinden.