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rilueda – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Tests im Tourismus: Montafon wird Pilotregion

Das Montafon wird jetzt fix eine von fünf Pilotregionen, in denen Tourismus-Mitarbeiter flächendeckend auf das Coronavirus getestet werden. Das hat das Tourismusministerium bekannt gegeben. Mit den Tests soll am Freitag gestartet werden.

Am Freitag soll es losgehen mit der sogenannten Phase eins. Gemeint ist damit ein Testbetrieb der geplanten flächendeckenden Coronavirustests in fünf Pilotregionen – neben dem Montafon gehören auch die Regionen Wilder Kaiser, Wachau, Spielberg und der Wörthersee dazu.

Laut einer Aussendung des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus vom Samstag wurden diese Regionen nach geografischen und wirtschaftlichen Kriterien ausgewählt, um für den Vollbetrieb die Testlogistik unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen erproben zu können. Die Anzahl der Regionen mit Testungen soll bis zum Vollbetrieb Anfang Juli schrittweise erhöht werden.

Getestete Betriebe erhalten Kennzeichnung

Die Unternehmen in den Testregionen sollen in der nächsten Woche nähere Informationen über den konkreten Ablauf erhalten. Die Kosten der Testungen würden wie angekündigt vom Bund getragen, wobei die getesten Betriebe eine Kennzeichnung erhalten.

Damit soll ersichtlich werden, dass die Mitarbeiter in dem jeweiligen Betrieb regelmäßig getestet werden. „Wir wollen unseren Gästen – sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland – ein Maximum an Sicherheit und Freude im Urlaub bieten“, wurde dazu Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zitiert.

Ab Juli 65.000 Testungen pro Woche

Auch Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) betonte, dass die regelmäßige und flächendeckende Testung von Mitarbeitern mit Gästekontakt im Tourismus größtmögliche Sicherheit bringe: „Mit der Fixierung der fünf Pilotregionen setzen wir den Startschuss dafür, dass wir ab Juli bis zu 65.000 Testungen pro Woche durchführen können. Schutz und Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter stehen an oberster Stelle.“

Spartenobmann begrüßt Massentests

Der Spartenobmann für Tourismus in der Vorarlberger Wirtschaftskammer, Markus Kegele, begrüßte die geplanten Massentests in der Tourismusbranche. Sie seien ein gutes Signal nach außen, so Kegele in der ORF-Sendung „Vorarlberg heute“. Der Gast komme lieber, wenn er wisse, dass die Mitarbeiter des Betriebes gesund seien.

Markus Kegele über die Situation der Gastronomie

Einige Gastronomen haben schon das Handtuch geworfen und ihre Gaststätten wieder geschlossen. Sind die Coronavirus-Schutzmaßnahmen daran schuld oder fehlt es einfach an Gästen? Markus Kegele, Spartenobmann für Tourismus bei der Vorarlberger Wirtschaftskammer, erklärt die Situation.

„Da ist ein riesen, riesen Loch“

Kegele hält es für möglich, dass auch in Vorarlberg rund 20 bis 30 Prozent der Tourismusbetriebe die Krise nicht überstehen. „Momentan versuchen wir aber, das Ganze zum Überleben zu bringen“, so der Spartenobmann.

Die Betriebe seien auf die Öffnung der Grenzen angewiesen, nur mit einheimischen Gästen sei der Sommer nicht zu stemmen – wo noch tragende Kultur-Veranstaltungen gestrichen seien, so Kegele: „Die Sommersaison wird verdammt schwer. Festspiele, Schubertiade – da ist ein riesen, riesen Loch.“