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Politik

Postgewerkschaft will Reduzierung der Leiharbeit

Der Vorarlberger Postgewerkschafter Franz Mähr verlangt eine Verringerung des Anteils von Leiharbeitern in den Verteilzentren. Er verstehe nicht, warum die Post in der gegenwärtigen Krise auf Leasingpersonal und nicht auf Arbeitslose zurückgreife, so Mähr.

Bei zwei Verteilzentren der Post in Wien und Niederösterreich musste der Betrieb kurzerhand vom Bundesheer übernommen werden. Der Grund: An beiden Standorten gab es eine Vielzahl von Leiharbeitern, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Auch in Vorarlberg gibt es laut Personalvertretung einen hohen Anteil an Leasingarbeitern im Verteilzentrum Wolfurt. Probleme mit dem Coronavirus gibt es dort nicht, aber Bedenken der Vorarlberger Gewerkschaft.

Mähr: Leiharbeiter kosten in Summe mehr

Der Vorarlberger Postgewerkschafter Franz Mähr sagt, er wisse nicht, warum die Post AG in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit Leiharbeiter beschäftige. Diese seien nicht Teil des Unternehmens wie ein Angestellter, sie kosteten in Summe mehr und sie lägen auch nicht im Verantwortungsbereich des Betriebsrates. Er habe den zuständigen Stellen bereits einen Brief geschrieben, weil er wissen wolle, wie viele Leiharbeiter im Verteilzentrum in Wolfurt arbeiten.

Post: Anteil maximal 15 Prozent

Bei der Post heißt es, der Anteil der Leiharbeiter in den Zentren in Wien betrage rund 50 Prozent. Das sei aber eine vorübergehende Geschichte und habe mit speziellen Umständen zu tun. Das Logistikzentrum Hagenbrunn zum Beispiel sei neu gebaut worden und da wolle man jetzt den Betrieb direkt hochfahren, so Post-Pressesprecher Markus Leitgeb. Außerdem sei das Paketaufkommen im Zuge der Coronavirus-Krise deutlich gestiegen. Insgesamt betrage der Leiharbeiteranteil in allen Verteilzentren in Österreich zehn bis maximal 15 Prozent.

Verzögerung bei der Paketzustellung möglich

Laut Angaben der Post kann es aufgrund der Situation in Ostösterreich derzeit Verzögerungen bei der Paketzustellung geben. Keine Probleme gebe es dagegen bei der Briefzustellung. Seit Juli 2019 habe die Post in Vorarlberg 150 zustätzliche Zusteller eingestellt, so Leitgeb.

Gewerkschafter Franz Mähr bestätigt eine Aufstockung des Personals. Gerade in den vergangenen Wochen hätten einige Arbeitslose bei der Post eine Beschäftigung gefunden. Und bei den Briefzustellern sei der Anteil an Leiharbeitern sehr gering, so Mähr. ​