Laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) soll ein deutliches Augenmerk auf die bildungsschwachen Schüler gelegt werden, die es vielfach in der durch das Coronavirus bedingten schulfreien Zeit noch schwerer hatten als sonst. Dazu soll es Sommerschulen geben, diese Grundidee werde in Vorarlberg in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion umgesetzt, kündigte der Rektor der Pädagogischen Hochschule (PH) Vorarlberg, Gernot Brauchle, in der ORF-Sendung „Vorarlberg heute“ an.
„Erster Schritt“, um Defizit abzuschwächen
In den ein- bis zweiwöchigen Sommerschulen an ausgesuchten Standorten sollen die Kinder ihre Bildungsrückstände aufarbeiten können. Daneben werden auch andere Institutionen wie die PH, Volkshochschulen (VHS) und die Caritas mit ihren Lerncafés im Sommer Schwerpunktunterstützung anbieten, kündigte Brauchle an. Die PH werde ihre Sommerschule in Zusammenarbeit mit der Stadt Feldkirch und der Arbeiterkammer anbieten. Diese Kurse seien allerdings nur ein erster Schritt, um das Defizit abzuschwächen.
Zudem müsse man sich darauf vorbereiten, dass auch im kommenden Schuljahr einzelne Klassen vorübergehend wegen des Coronavius geschlossen werden müssten, so Brauchle.
Studiogast: Gernot Brauchle
Schon vor Corona wurden benachteiligte Schüler nicht wirklich erreicht – warum sollte es jetzt besser werden? Gernot Brauchle, Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, antwortet.
80 Prozent der LehrerInnen sehen vergrößerte Kluft
Das Institut für höhere Studien (IHS) hat laut einem Bericht der Tageszeitung „Der Standard“ bisher von 5.000 Lehrerinnen und Lehrern ihre Bewertung zu Fluch und Segen des Unterrichts daheim erhalten. Demnach kommen 80 Prozent der Pädagogen zu dem Schluss, dass die Kluft zwischen den bessergestellten und den benachteiligten Schülern während des Shutdowns weiter gewachsen ist.