Eine Frau mit offenen Rechnungen hat viele Schulden. Arbeitslosigkeit und Privatkonkurs
Gina Sanders – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Verzögerte Pleitewelle im Herbst befürchtet

Obwohl die Maßnahmen gegen das Coronavirus für die Wirtschaft die größte Krise seit 1945 verursachte, gibt es bisher kaum Insolvenzen. In Vorarlberg war es seit März eine einzige, die direkt mit der Krise zusammenhängt – ein Reisebüro ging in Konkurs. Beim Kreditschutzverband (KSV) 1870 rechnet man mit einer verzögerten Insolvenzwelle.

Neun Insolvenzen hat es in Vorarlberg seit Beginn der Corona-Krise gegeben. In den allermeisten Fällen waren Zahlungsschwierigkeiten der Grund, die schon länger andauerten, sagt Regina Nesensohn vom KSV in Feldkirch. In welche Richtung sich die Pleiten entwickeln, werde sich erst ab Mitte Juni zeigen, sagt Nesensohn.

Rücklagen und Stundungen helfen noch

Viele Betriebe hätten im Vorfeld Eigenkapital gebildet – oder Geld für Investitionen beiseite gelegt. Und damit könnten sie die ersten Monate bestreiten. Dazu komme noch, dass Finanzamt, Krankenkasse und Sozialversicherung Beiträge gestundet hätten, die Unternehmen werden auch durch die Kurzarbeit entlastet.

Pleitewelle im Herbst?

Nesensohn geht davon aus, dass die Zahl der Insolvenzen ab Herbst deutlich zunehmen wird – und das bis ins Jahr 2021 hinein. Wie heftig und häufig die Pleiten ausfallen, hänge jetzt vor allem vom Verhalten der Konsumenten ab.